Granada

Gerichtshof GranadaGranada
Unsere Erwartungen an Granada sind hoch, um so ernüchternder ist der erste Eindruck. Die Fahrt ins Stadtzentrum führt durch triste Vorstädte, die in den 60er- und 70er-Jahren lieblos aus dem Boden gestampft wurden. In der Stadt selbst hatten wir dann erstmal was zu lachen. Wir trauten dem Navi, das war ein Fehler, aber sehr lustig. Die Software wurde wohl noch von den alten Mauren geschrieben. Die Tante schickte uns durch die engsten Gassen, immer im Kreis herum, verkehrt herum in Einbahnstraßen..... wir haben viel gelacht. Nachdem wir die Kiste aus dem Fenster geschmissen hatten waren wir innerhalb von 10 Minuten am Hotel.
Granada geht auf eine iberische Ansiedlung zurück. Ins Licht der Geschichte rückte die Stadt jedoch erst unter islamischer Herrschaft. Vieles von dem, was die Stadt Granada heute ausmacht, verdankt sie ihrer maurischen Vergangenheit. Die Dynastie der Nasriden (1238-1492) führte das Königreich von Granada zu einer späten Blüte, als das restliche Spanien bereits wieder in christlichen Händen lag. Das kostbarste Vermächtnis der 250-jährigen Herrschaft der Nasriden ist der Palast der Alhambra, ein glanzvoller Höhepunkt islamischer Baukunst und unser Ziel für den morgigen Tag.
Plaza Nueva - Santa AnaNur Dank der geschickten Diplomatie der Nasridenherrscher konnte sich das kleine Königreich Granada bis 1492 halten. In dieser Zeit erlebte die Stadt Granada eine einzigartige Blüte, deren kostbarste Hinterlassenschaft die Palastanlage der Nasriden, die Alhambra, bildet. Die Vereinigung von Kastilien und Aragon, deren Grundstein mit der Heirat von Königin Isabella und Infant Ferdinand II. 1469 gelegt wurde, schuf eine neue Einheit im christlichen Lager. Nach einem elfjährigen Feldzug waren die katholischen Könige am Ziel ihrer Wünsche angelangt. 1492 übergab ihnen der letzte Nasridenkönig Boabdil kampflos die belagerte Stadt. Dank seiner Einsicht in die Aussichtslosigkeit eines Kampfes gegen die christliche Übermacht blieb der Palast unversehrt erhalten. Die in Granada verbliebenen Mauren wurden vor die Wahl gestellt, entweder die christliche Religion anzunehmen oder das Land zu verlassen. 1609 erließ Philipp II. das endgültige Vertreibungsedikt für die Morisken (zwangsbekehrte Mauren), die überwiegend als Handwerker und Bauern tätig waren. Granada verlor einen großen Teil seiner Bewohner und wurde in seiner Entwicklung weit zurückgeworfen.

Albaicin - Granada

 

 


Nachdem wir uns frisch gemacht haben gehen wir in die Stadt. Zunächst zum Plaza Nueva. Hier steht die kleine Kirche Santa Ana mit ihrem hübschen, gekachelten Kirchturm. Gegenüber steht ein repräsentatives Gebäude, es war früher die Real Cancilleria, die Königliche Kanzlei. Heute hat darin der Gerichtshof von Granada seinen Platz gefunden. Am Plaza Nueva ist auch die zentrale Bushaltestelle. Von hier fahren sowohl die Busse zur Alhambra, als auch ins Stadtviertel Albaicin. Das Stadtviertel Albaicin im Nordosten gleicht noch heute einem labyrinthischen Gassengewirr einer arabischen Medina. Wir schlendern langsam bergauf und schauen uns in Ruhe um. Besonders lohnenswert ist ein Blick in die Hinterhöfe. Albaicin ist noch nicht überall auf Hochglanz poliert worden, von vielen Häusern bröckelt der Putz. Scheinbar unbeeindruckt von den Fremden führen die Bewohner ihr Leben.

 

 

Mirador de la Alhambra

 

Belohnt wird der Anstieg durch die engen Gassen mit einem fantastischen Blick vom Mirador de San Nicolas auf die Alhambra. Majestätisch breitet sich der maurische Palast und die traumhafte, Gartenanlage des Generalife auf dem Asabika-Hügel aus.

 

Mirador de San NicolasAlhambra - Granada

 

 

 

 

 

 

 

 

Alhambra von AlbaicinEla und Holger vor der Alhambra

 

 

 

 

 

 

 

Wir genießen den Blick bei Tageslicht und gehen dann Abendessen, um bei Dunkelheit noch einmal zum Mirador de San Nicolas zurück zu kommen und die beleuchtete Alhambra zu genießen. Schick oder?

Alhambra bei Nacht

 

Alhambra bei NachtGranada  bei Nacht

 

 

 

 

 

 

 

Auf geht es in die Alhambra...