Unser nächstes Ziel ist die Yerebatan Zisterne. Byzanz wurde komplett mit Zisternen versorgt, es gab auf der Halbinsel keinerlei Quellen, die Byzanz hätten versogen können. Die größte ist die Yerebatan Zisterne. Ihr Eingang liegt schräg gegenüber der Hagia Sophia. Man muss schon genau hinsehen, um nicht vorbeizulaufen. Über eine provisorisch anmutende Treppe gehen wir hinab in einem großen unterirdischen Raum.
Durch die Dunkelheit ist seine Größe gar nicht zu erkennen. Ist denn hier ganz Istanbul unterkellert? Nein, so schlimm ist es nicht. Gestützt wird der Raum über 336 Säulen und das schon seit 1400 Jahren. Über ebenfalls provisorisch anmutende Holzstege gehen wir durch das Säulenmeer.
Im Sommer finden auf einer Plattform zwischen den Säulen Konzerte statt. Trotz der billigen Holzstege vermittelt die Beleuchtung eine behagliche Stimmung. Wer noch ein bisschen die Kühle genießen möchte, kann sich am Ausgang noch einen Kaffee holen und auf einfachen Plastikstühlen ein wenig verweilen.
Uns zieht es jedoch nach draußen, denn es ist inzwischen spät geworden und wir haben noch mehr auf dem Zettel. Aus diesem Grund lassen wir auch das Hippodrom und das archäologische Museum links liegen. Das Hippodrom in Byzanz war ein Ort an dem das Volk durch Spiele und Wagenrennen bei Laune gehalten wurde. Außer ein paar Säulen ist fast nichts zu sehen. Fürs archäologische Museum braucht man locker einen halben, bis einen ganzen Tag, deshalb kann ich das eigentlich nur empfehlen, wenn man mehrere Tage in Istanbul ist.
Wir schauen auf den Stadtplan und suchen uns einen Weg quer durch die Altstadt zur Süleymaniye Moschee. Auf der Karte kein Problem, aber in Realität sieht das alles doch ein wenig anders aus. Na die Richtung können wir mit der Karte bestimmen und den Rest bekommen wir an Hand der Schilder hin. Die Altstadt wird von zwei Seiten vom Wasser bedrängt. Auf der einen Seite vom Marmarameer und auf der anderen Seite vom Goldenen Horn. Auch der berühmte Große Basar befindet sich in der Altstadt. Da heute aber Sonntag ist haben große Teile des Basars geschlossen.
Nur einige Straßen vermitteln eine Vorstellung was hier sonst so abgeht. Wir haben uns dann tatsächlich bis zur Süleymaniye Moschee durchgekämpft und stehen vor verschlossenen Türen. Was ist das denn? Nicht mal seitlich lässt sich ein gutes Bild machen. Dort wo man dann endlich fotografieren kann ist die Moschee mit einem Gerüst zugestellt. Bravo! Uns reicht es jetzt, wir wollen zurück zu unserem Ausgangspunkt der Galata Brücke. Aber wie? Beim Blick auf die Karte ist wieder alles ganz einfach. Es gibt zwei Möglichkeiten den Berg hinunter. Einfach eine wählen und fertig. Nun ja ganz so einfach war es natürlich wieder nicht. Wir wählen die breitere, in der Hoffnung eine solide Straße zu erwischen.
Doch plötzlich finden wir uns mitten in einem verarmten Minderheitenviertel am Goldenen Horn. Das ist keine Gegend in der man sich länger freiwillig aufhalten möchte.
So schnell wie möglich suchen wir uns einen Weg durch die verkommenen Häuser und sind froh als wir unten an der Hauptstraße ankommen. Der Weg zurück zur Galata Brücke ist ganz einfach, wir brauchen nur in Richtung Yeni Moschee zu gehen, die ja direkt an der Galata Brücke liegt.
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