La Palma - Taburiente - San Antonio

La Palma - Taburiente - San Antonio

 

Mapa de La Palma
La Palma ist die nordwestlichste der sieben großen Kanarischen Inseln. La Palma hat bei einer Fläche von 708 Quadratkilometern etwa eine Länge von 42 Kilometern und eine Breite von 28 Kilometern. Damit ist sie die fünftgrößte der Kanarischen Inseln. Im Verhältnis zur Grundfläche zählt La Palma zu den höchsten Inseln der Erde.
Ein schönes Urlaubsziel ist La Palma auf jeden Fall, vor allem für Individualreisende und Wanderer. Die Landschaft ist wirklich beeindruckend. Hotels findet man nur wenige. Am besten ist es, man mietet ein Ferienhaus auf La Palma. Oder man macht es wie wir und besucht die Insel während einer Kreuzfahrt.
La PalmaLa Palma ist, wie alle Kanarischen Inseln, vulkanischen Ursprungs. Mit geologisch gesehen jungen, etwa zwei Millionen Jahren, gehört La Palma zu den jüngsten Inseln der Kanaren. Die Entstehungsgeschichte der Kanaren habe ich in meinem großen Kapitel Teneriffa ausführlich beschrieben.
Die Insel ist durch einen in Nord-Südrichtung verlaufenden Kamm aus Vulkankegeln, die Cumbre Vieja, in zwei klimatisch- und landschaftlich unterschiedliche Hälften geteilt. Der nördliche Teil der Insel wird von der Caldera de Taburiente dominiert, die durch Erosion und den Einsturz des Vulkandoms entstand, der zuvor bis zu 3500 Meter über den Meeresspiegel herausragte. Diese Caldera bildet den größten Senkkrater der Welt. Er ist von einem Ring von Gipfeln mit Höhen von 1.700 bis 2.400 Metern umgeben. Den Norden prägen die Barrancos, tief eingeschnittene Schluchten, die das Wasser von den Bergen zum Meer führen.
Im südlichen Teil sind einige Vulkane noch aktiv. Der letzte Ausbruch fand 1971 im Süden der Insel bei Fuencaliente, dem heutigen Los Canarios, statt. Es entstand hierbei der Vulkan Teneguía, der noch heute unter Beobachtung durch die Wissenschaft steht, da er nicht erloschen ist, sondern ruht.
Diese Gebiete jüngerer vulkanischer Aktivität werden von Aschefeldern, erstarrten Lavaströmen und Vulkankegeln dominiert, hier ist von dem üppigen Grün der restlichen Insel nicht viel zu sehen.

Anfahrt auf Santa Cruz de La PalmaAls wir morgens die Gardine unserer Suite zur Seite ziehen, legen wir gerade in Santa Cruz de La Palma an. Wir schauen uns das Manöver vom Balkon aus an. Die Fahrt war ruhig heute Nacht und auch vom Anlegemanöver merkt man nichts, wenn man nicht gerade nach draußen guckt. Das Wetter sieht heute Morgen noch nicht so klasse aus, obwohl der Wetterbericht uns doch Sonne versprochen hatte. Na mal sehen, erstmal frühstücken und den Mietwagen holen, dann sehen wir weiter. Den Mietwagen haben wir hier, wie auch auf allen anderen Kanarischen Inseln, bei cicar (canary Island car) unter www.cicar.com gebucht.
Auf La Palma hat CICAR sein Büro direkt im Hafengebäude. Die AIDA legt um 8:00 Uhr an und wir haben unseren Mietwagen für 9:00 gemietet. Nach dem Frühstück gehen wir um 9:00 Uhr ins Hafengebäude. Dort toben bereits 2 AIDAaner vor dem noch verschlossenen Büro von CICAR. Die ärmsten haben ihren Mietwagen für 8:00 Uhr gebucht und noch gar nicht gefrühstückt. Tja in Deutschland wäre es wohl so gewesen, wenn man um 8:00 Uhr den Mietwagen bucht ist auch um 8:00 Uhr jemand da. Aber, wir sind ja nicht in Deutschland. CICAR weiß, die AIDA kommt um 8:00 Uhr, bis die Passagiere von Bord sind ist es 9:00 Uhr, also kommt Herr CICAR um 9:15 Uhr und trifft auf zwei wütende Deutsche. Er hört sich gleichgültig und unschuldig fühlend das gemaule der Touris an und macht sein Job weiter. Wer die Spanier kennt bestellt den Mietwagen um 9:00 Uhr, geht vorher frühstücken und hat beim abholen keinen Stress. Insgesamt war das aber der einzige kleine Zwischenfall mit CICAR. Sowohl bei der Übernahme, als auch bei der Abgabe der Wagen auf allen Inseln läuft es sehr entspannt. Die Wagen sind recht neu, ob alte oder neue Kratzer will keiner wissen. Beim Benzin wird auch nicht auf den letzten Liter geguckt. Wir können CICAR uneingeschränkt empfehlen.
La Palma  - WetterschneiseWir verlassen die Hauptstadt Santa Cruz de La Palma über die Parallel zur Küste verlaufende Hauptstraße. Unterwegs sehen wir zum Teil sehr aufwändig renovierte historische Bauten. Einige eindruckvolle kanarische Balkone, bunt gestrichen und gut renoviert fallen uns ins Auge. Die Balkone reichen meist über zwei Stockwerke und waren einmal in ganzer Höhe dicht vergittert, um vor Licht zu schützen, ohne dabei die Ventilation zu unterbinden. Die schönsten findet man im Bereich nördlich der Avenida del Puente, ihr portugiesisch-maurischer Einfluss ist nicht zu verkennen.
Kaum los gefahren stellt sich schnell ein Problem ein, die Straßennummern auf den Schildern passen in keinster Weise zu den auf den Landkarten. Nach kurzer Zeit haben wir den Trick raus, zu den was auf den Schildern steht +1 rechnen und schon passt es wieder. Von solch Kleinigkeiten lassen wir uns doch nicht irritieren. :-)
Das Wetter ist immer noch bedeckt, aber wir haben Hoffnung. Unsere Fahrt geht ja Richtung Westen und auf La Palma ist in der Regel der Küstenstrich im Westen die sonnensicherste Region. Was schon auf den ersten Kilometer auffällt, den Beinamen „La Isla Bonita" - Grüner Smaragd im türkisblauen Meer – trägt La Palma nicht zu unrecht! Die Insel ist das ganze Jahr in ein grünes Pflanzenkleid gehüllt. Wir sind in Richtung Parque Nacional de la Caldera de Taburiente unterwegs und sollen dabei eigentlich am Mirador de la Concepcion vorbei kommen. Aber weit und breit nichts zu sehen, oder versteckt er sich hinter den Wolken? Na vielleicht finden wir ihn ja auf dem Rückweg. So nun ist es also so weit, wir haben uns den Berg in Serpentinen hoch gequält und werden belohnt, auf der Gegenseite des steilen Bergkamms scheint die Sonne. Die Wolken bleiben am Berg hängen und es entsteht dieses mystische Bild. Wow raus aus dem Auto und die Canon sprechen lassen. :-))

 

La Palma Panorama


La CumbrecitaEin paar Kilometer weiter, am östlichen Ortsrand von El Paso kommen wir zum modernen Centro de Visitantes für den 1954 gegründeten Parque Nacional de la Caldera de Taburiente. Wow ein gutes Nationalpark Besucherzentrum in Spanien. Außer am Teide auf Teneriffa, sind wir da eher enttäuscht worden. Das hier ist zwar von außen megahässlich, aber innen bietet es fast USA - Visitor Center Niveau. Mit Schautafeln und eindrucksvollen Luftaufnahmen auf Video werden vielerlei Aspekte des von über 2000 m hohen Wänden eingefassten vulkanischen Kraterkessels beleuchtet. Draußen steht eine Tafel auf denen die Wanderungen durch den riesigen Krater erläutert werden. Es gibt Wanderungen verschiedener Längen und aller Schwierigkeitsstufen.
La CumbrecitaDirekt am Besucherzentrum zweigt die Straße zum Nationalpark ab und führt durch viel Wald zum Aussichtspunkt La Cumbrecita. Der Aussichtspunkt liegt auf 1309 m Höhe, aber die Sicht in die Caldera wird sowohl von Kiefern, als auch von einem Felsvorsprung behindert. Da uns der Blick hier doch eindeutig zu wenig ist, starten wir zu einer knapp einstündigen Wanderung zum Mirador de las Chozas. Wobei die Zeit als Gesamtzeit zu sehen ist. Hin, Fotos ohne Ende und zurück.

La Cumbrecita de la Caldera de Taburiente

 

 

 

 

 

 

 

Parque Nacional de la Caldera de TaburienteParque Nacional de la Caldera de Taburiente

 

 

 

 

 

 

 

Hier am Mirador haben wir einen ausgezeichneten Blick in die Caldera de Taburiente. Von hier sehen wir auch den Campingplatz an der Playa de Taburiente, auf dem man übernachtet, wenn man sich zu einer Zweitagestour durch den Krater entschließt. Dabei wird einem schnell bewusst wie zerklüftet und wasserreich die Caldera ist. Das Innere des riesigen Einsturzkraters ist von Schluchten mit Bächen, Wasserfällen und Rinnsalen durchzogen. Wer das vor hat, muss sich vorher im Besucherzentrum eine Übernachtungsgenehmigung ausstellen lassen. Die Wege sind teils mit Steinmännchen, teils mit Holztafeln markiert.

Mirador de las Chozas - La PalmaMirador de las Chozas - La Palma

 

 

 

 

 

 

 


Parque Nacional de la Caldera de TaburienteEs gibt auch die Möglichkeit die Caldera ohne Wanderung zu sehen, auf der Höhenstraße zwischen Santa Cruz de La Palma und Hoya Grande gibt es verschiedene Aussichtspunkte, von denen sich ein ständig wechselndes Bild auf die Caldera und ihre Gipfel ergibt. Da wir aber nur eines von Beiden schaffen konnten haben wir uns für den Mirador de las Chozas entschieden.

Madelblüte La Palma

 

 

 

 


Zurück am Parkplatz machen wir uns auf den Weg in Richtung Süden. In El Paso, einem auf 700m gelegenen Ort tanken wir. El Paso liegt im Schutz des Pico Bejenado und der Cumbre Nueva. Hier fällt uns zum ersten Mal eine große Menge weißrosa blühende Mandelbäume auf. Sehr hübsch! Sonst hat der Ort nicht viel zu bieten, er bietet eine Menge Einkaufsmöglichkeiten, vor allem haben sich Supermärkte, Metzger und Bioladen auf die Bedürfnisse von Urlaubern eingerichtet. Hinter El Paso beginnen die, im Verhältnis zu den anderen kanarischen Inseln, kleinen Touristenzentren. Hier lässt sich in  z.B. Puerto Naos ein ausgiebiger Badeurlaub verbringen. Puerto Naos hat einen mit Palmen bestandenen dunklen Sandstrand und eine Promenade. Hier gibt es die typische Touri-Vollversorgung. Wem das zu betriebsam ist, der findet im Westen und Südwesten sowie nördlich von Santa Cruz genügend gleichwertige Badegelegenheiten. Wir fahren an Puerto Naos vorbei und genießen stattdessen die tollen Ausblicke von den Aussichtspunkten, wie zum Beispiel den Mirador de Las Indias, entlang der immer in einigen 100m Höhe verlaufenden Straße Richtung Süden.

 

Mirador de Las IndiasMirador de Las Indias

 

 

 

 

 

 


 

Vulkan San Antonio

Wir erreichen Los Canarios  (früher Fuencaliente), Zentrum des größten Weinanbaugebiets von La Palma. Hier biegen wir ab Richtung Südspitze. Der gesamte Süden thront auf einem Bergkamm, der sich aus mehreren Vulkankegeln, kleinen Kratern und Lavafeldern zusammensetzt. Die Südspitze selber trägt gleich zwei Vulkane, den 657m hohen San Antonio und den 439m hohen Teneguia.


Vulkan Teneguia

 

 

 

Unser erster Halt gilt dem San Antonio, der im Gegensatz zum Parque Nacional de la Caldera de Taburiente Eintritt kostet. Wir parken am Besucherzentrum und machen uns zu Fuß auf dem Weg zum Bilderbuchkrater. Vom Besucherzentrum geht es auf dem Kraterrand entlang, vorbei an erstarrter Lava, bis zu einem Aussichtspunkt, der sowohl einen Blick in den Krater des San Antonio zulässt, als auch den Blick zum Teneguia frei gibt.

 

Vulkan San AntonioEla und Holger vor dem Teneguia

 

Peter, Ela und Nicole am San AntonioDer Punkt bietet ebenfalls einen tollen Blick die Westküste entlang. Der Blick geht bis zu den Sandstränden Playa Chica und Playa Zamora und La Palmas größtem Hotel, der Doppelanlage La Palma Princexs & Teneguia Princess, zur Playa Echentive, einem schattenlosen schwarzen Sandstrand. Im Hintergrund sieht man noch zwei Leuchttürme. Schön ist es hier, aber windig. Wir gehen zurück zum Besucherzentrum.

Opel Astra Werbung :-)

 

 

 

 

Nun heißt es sich entscheiden. Man kann von hier aus in zwei Stunden zum Vulkan Teneguia wandern oder aber hinfahren. Wir entscheiden und zu fahren, denn es ist doch schon recht spät geworden. Leider steht der Teneguia total im Gegenlicht, so dass es keine Möglichkeit gibt schöne Bilder zu machen. Der Teneguia ist der Vulkan mit der letzten Aktivität auf den Kanaren. 1972 brach er zum letzten Mal aus. So nun noch schnell ein Bild, welches Opel für ihren nächsten Werbspot gerne von uns abkaufen kann. Viel besser kann man ein Auto nicht in den Fokus rücken. Jow genug Werbung, jetzt aber raus aus dem Süden und ab Richtung AIDA.

 

 

Mirador de la Concepcion - Santa Cruz de La Palma

 

AIDA vom Mirador de la ConcepcionWas uns noch im Magen liegt, wir haben heute Morgen auf der Fahrt zur Caldera de Taburiente den Aussichtspunkt Mirador de la Concepcion nicht gefunden und das lässt uns keine Ruhe, denn von hier soll man einen traumhaften Blick auf Santa Cruz de La Palma, den Hafen und große Teile der grünen Seite der Insel haben. Also fahren wir die Strecke noch einmal den Hang hinauf und siehe da, wo der Aussichtspunkt war, ist eine Baustelle! Aber es gibt eine Möglichkeit die Baustelle zu verlassen und auf einen Parkplatz zu gelangen und tatsächlich liegt Santa Cruz de La Palma und der Hafen mit der AIDA und der ebenfalls im Hafen liegenden MS Deutschland genau unter uns. Die MS Deutschland ist das Traumschiff aus der gleichnamigen Sendung im ZDF. Ein kleines Update zur MS Deutschland. In 2015 wurde das Schiff zur schwimmenden Universität "World Odyssee" umgebaut, auf der reiche US Studenten für rund 30.000 Euro 100 Tage eine Studienreise antreten konnten. Bei ausgebuchten 650 Plätzen eine stolze Summe. Alternativ könnte man natürlich auch seinen Abschluss im Fernstudium Master Facility Management oder eines anderen Studiengangs über eine Fernuni an Bord eines Kreuzfahrtschiffes absolvieren. Dank Internet ist ja mittlerweile so vieles möglich geworden.
Nach der Lehrfahrt wurde das Schiff wieder für touristische Zwecke umgebaut und fährt wieder unter dem Namen "Deutschland".
Von außen macht der Kahn nicht besonders viel her, aber von Innen soll er ja Luxus pur sein. Nun gut, wer es mag, mich würde man auf so einen Kahn voller steifer Säcke nicht raufkriegen. Wir machen 1000 Bilder und fahren dann zurück zur AIDA.

Nicole, Peter Ela und Holger vor der AIDA

 

Sail away....

 

 

Unterwegs legen wir noch einen kleinen Stopp an der Küstenstraße ein, schmeißen die Canon aufs Dach des Mietwagens und machen mit Selbstauslöser noch ein Bild von uns Vieren. Noch den Mietwagen hinstellen, den Schlüssel in den Briefkasten des CICAR Büros schmeißen und ab an Bord.

Auf die Frage, welche Insel die schönste der Kanaren sei, wird La Palma regelmäßig ganz vorne genannt. Ich kann verstehen warum, wobei uns Gran Canaria und Teneriffa auch sehr gut gefallen, aber ich will nicht vorgreifen.

So umziehen und ab aufs Deck, den Auslaufcocktail holen und Abfahrt....