Madeira - Cabo Girao - Curral das Freiras

Madeira - Cabo Girao - Curral das Freiras

 

Mapa de Madeira

Madeira ist die erste Insel unserer Kreuzfahrt. Vom Schiff aus liegt Funchal wie ein riesiges antikes Theater vor uns. Die weißen Häuser ziehen sich den grünen Hang hinauf. Darüber türmen sich die Wolken, die uns leider ständig während unserer 2 Tage auf Madeira begleiten sollten. Der Hafen von Funchal liegt in der einzigen größeren Bucht auf Madeira, womit auch die dichte Bebauung zu erklären ist. Seit Madeiras offizieller Entdeckung 1419 haben Seefahrer die Insel aus dieser Perspektive kennen gelernt. Allerdings mussten die Entdecker Madeiras, Joao Goncalves Zarco und seine Männer die dicht bewachsene Bucht von Funchal erst roden, um dort eine Siedlung zu errichten.

Anfahrt auf Madeira

Ela  - Anfahrt auf Madeira

 

Madeira gelangt schnell zu Wohlstand, zum einen liegt es perfekt als letzte Station auf dem Weg von Europa zu den Kolonien in Afrika und Südamerika, zum anderen wachsen bei dem Klima hier Zuckerrohr und später Madeirawein in rauen Mengen. Zucker und Wein wurden wieder an die Seefahrer verkauft, welche die begehrten Waren an die Höfe Europas brachten.

 

Anfahrt auf Madeira

 

 

Ab Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich hier so langsam der Tourismus und zwar ein elitärer. Die Adeligen genossen an ihren Höfen den Wein von Madeira und wollten den Ort des ewigen Frühlings kennen lernen. Bei dem milden Klima hier konnten sie auch prima ihre Krankheiten auskurieren. Erst Mitte der 1960ger Jahre wurde der Tourismus auf Madeira auch für die europäische Mittelschicht erschwinglich.

 

Anfahrt auf FunchalAnfahrt auf Funchal


 

 

 

 

 

 

 

Rico dos Barcelos - MadeiraAls wir uns dem Hafen nähern sehen wir das dort schon die „Costa Victoria“ liegt, die den Hafen von Santa Cruz de Teneriffa drei Stunden vor uns verlassen hat. Nachdem wir festgemacht haben geht alles sehr schnell, die Gangway raus und schon dreißig Minuten später ist das Schiff freigegeben.
Der von uns bei economy rent a car gebuchte Mietwagen war bereits 30 Minuten vor der Zeit am Schiff, was will man mehr. Die Übergabe war problemlos und auch später beim zurückgeben gab es keine Schwierigkeiten oder Nachforderungen, obwohl wir die Mietzeit um 2,5 Stunden überzogen haben. Wer also einen Mietwagen auf Madeira braucht kann dort bedenkenlos buchen. Also rein in die Karre und los.

 

Rico dos Barcelos - Funchal

Nun ja ein wenig mehr PS könnte der Opel Corsa  schon haben, aber was will man für 30€ am Tag erwarten. Unser erstes Ziel war der Aussichtspunkt Rico dos Barcelos.
Wie kommt man hin? Tja das ist nicht so einfach. Am besten nimmt man von der Autobahn die Ausfahrt in Richtung Curral das Freiras, dem Nonnental. Der Straße folgen wir bis in einer Linkskurve eine altes Schild mit der Aufschrift Sao Martinho / Pico dos Barcelos rechts eine ansteigende Straße hinauf zeigt. Dieser Straße folgen wir bis zum Ende. Der Aussichtspunkt liegt auf einer Höhe von 355m und bietet einen herrlichen Blick auf Funchal. Schade das die Sonne sich nicht blicken lässt, sonst wäre es hier oben bestimmt noch schöner.


Camara de Lobos - Cabo GiraoAls nächstes machen wir uns auf den Weg zur Steilklippe Cabo Girao, die als die höchste Europas gilt. Das behaupten zwar viele andere auch von sich, aber egal, imposant ist sie alle Mal. Bevor wir uns die Klippe von oben ansehen, fahren wir noch nach Camara de Lobos, dort hat man vom „Strand“ einen guten Blick auf die Klippen. Wobei Strand zu viel gesagt ist. Meerzugang mit Umkleidemöglichkeit trifft es wohl eher. Weiter geht es durch tiefgrüne Bananenpflanzungen in Richtung Ribeira Brava.

Ela auf dem Cabo Girao

 

 

 

Nach etwa 4km zweigt eine Stichstraße zum Aussichtspunkt auf dem Cabo Girao ab. Direkt nach dem aussteigen treffen wir zunächst auf die unvermeidlichen Souvenirstände mit typischen Madeira Mitbringsel, wie Strick-, Stick und Korbwaren Die umkurven wir elegant und kommen zum mit Geländern gesicherten Aussichtspunkt. Der Blick geht von hier 580m direkt in die Tiefe. Unten ist ein kleiner Strand und darüber ein paar kleine Felder zu erkennen. Der Spot hier war schon der Lieblingsplatz von Winston Churchill, der sich hierhin gerne zum malen zurückzog. Das können wir durchaus verstehen, die Aussicht ist ja auch wirklich grandios. Bei gutem Wetter geht der Blick bis nach Funchal, sogar bei diesem miesen Wetter können wir die Stadt erahnen.

 

Cabo Girao - Madeira


Curral das Freiras - MadeiraDa wir morgen eine Runde um die Osthälfte Madeiras machen wollen, fahren wir noch heute nach Curral das Freiras, zum Nonnental. Morgen wäre das nicht mit in die Tour rein zu bekommen, da sich die Anfahrt in diese Sackgasse doch eine Weile hinzieht. Somit biegen wir von der Autobahn wieder in Richtung Curral das Freiras ab und fahren an der Zufahrt zum Rico dos Barcelos vorbei. In steilen Kehren und Kurven fahren wir bergauf in Richtung Eira do Serrado und Curral das Freiras. Aber hier an dieser Stelle möchte ich gleich mal mit einem Märchen aufräumen, dass man immer wieder in Reiseberichten liest. Autofahren auf Madeira ist absolut kein Problem und nicht ein Deut gefährlicher als auf jeder anderen Kanarischen Insel oder einer beliebigen Mittelmeer Insel.
Curral das Freiras - Nonnental

 

Auf einer Entfernung von 11,5km erklimmen wir 1000m Höhenmeter. Schade das die Wolken so niedrig hängen, die meisten Aussichtpunkte sind für uns leider nichts wert, da vor lauter Wolken nichts zu sehen ist. Hoffentlich sehen wir am Aussichtspunkt überhaupt das Tal. Die Besiedlung nimmt schnell ab und die Fahrt geht durch einen Eukalyptuswald. Das frische Aroma ist im Auto deutlich zu riechen.

 

 

Curral das Freiras - Madeira

 

Da wir den Aussichtspunkt Eira do Serrado mit Blick auf Curral das Freiras auf keinen Fall verpassen wollten, biegen wir vor dem Tunnel links ab. Wer durch den Tunnel fährt hat verloren und landet direkt unten im Tal und verpasst den schönen Blick auf das Nonnental. Das Dorf selber hat nicht viel zu bieten, außer das dort natürlich versucht wird mit der Berühmtheit des Orts Geld zu machen. Es gibt im Ort zahlreiche Cafes und Souvenirläden, in denen es aus Esskastanien hergestellten Köstlichkeiten gibt. Es gibt Kastaniensirup, -likör und -kuchen zu kaufen.
Eira do Serrado liegt auf 1050m und ist der höchste Punkt des Weges nach Curral das Freiras. Als wir ankommen ist so gut wie nichts los, den meisten Touristen ist das Wetter wohl zu schlecht. Die Spannung steigt, werden wir Curral das Freiras überhaupt sehen vor lauter Wolken? Vom Parkplatz gehen wir einen gut ausgebauten Plattenweg und gelangen zu dem wirklich grandiosen Aussichtspunkt über dem tief unten im Tal liegenden Curral das Freiras. Das Beste an der Sache ist, wir sehen sogar was. :-) Mystisch zwischen den Wolken gefangen liegt der Stall der Nonnen. Stall der Nonnen? Nonnental? Woher kommt eigentlich der eigenwillige Name? Die Ordensschwestern des Convento Santa Clara wählten diesen Ort als letzte Zuflucht vor den ständigen Piratenüberfällen im 15. und 16. Jahrhundert. Das Tal war bis 1959 nur über einen schmalen Fußweg zu erreichen.
 

Stall der Nonnen - Curral das Freiras

 

 

Wer will kann auch heute noch vom Aussichtpunkt Eira do Serrado aus, in ca. 1-1,5 Std. durch Kastanien- und Eukalyptuswälder ins Tal absteigen. Wir nicht, nach dem einen oder anderen Foto, machten wir uns auf den Weg zurück zur AIDA. Mal sehen ob wir morgen besseres Wetter haben, wäre schon wichtig, denn es soll quer über die Berge zur Nordküste gehen.

 

 

Funchal by night

 

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