Nationalpark Plitvice -  Plitvicer Seen

 

Nationalpark Plitvitce - Plitvicer Seen

Plitvicer SeenHeute haben wir unser Ferienhaus verlassen und haben eines der schönsten Naturphänomenen Kroatiens angesteuert, die
Plitvicer Seen. Die Plitvicer Seen liegen etwa 90 km von der Küste entfernt im Kvarner Bergland, in einer faszinierenden Landschaft aus Wald, Seen und Wasserfällen. Wie, ihr behauptet, ihr kennt die Gegend nicht? Stimmt definitiv nicht! Oder kennt ihr etwa Winnetou, den berühmten Häuptling der Apachen nicht? Hier in der Gegend wurden einige Karl May Bücher, wie zum Beispiel „Der Schatz im Silbersee“ und „Winnetou“ verfilmt. Tja Pierre Brice ritt bei seinen bekanntesten Filmen nicht wie uns immer vorgegaukelt wurde in tiefen Canyons der USA, sondern durch den Nationalpark Plitvitcer Seen.


Plitvicer Seen NationalparkWir erreichen den Nationalpark im Regen. Schon die ganze Strecke hatte es teilweise wie aus Eimern gegossen. Zunächst steuern wir den Eingang 1 an, stellen das Auto ab und gehen zum Eingang, aber was sehen wir da? Der untere Teil des Parks ist wegen Überschwemmung gesperrt, na toll. Man könnte auch sagen: „Der Teil des Parks fällt ins Wasser.“
Schade eigentlich, denn hier gibt es mit 76m den höchsten Wasserfall im Park, den Plitvice-Wasserfall. Diese unteren Becken sind als Einbruchsbecken entstanden. Das Wasser hat sich durch den Kalkstein gegraben und hat Höhlen entstehen lassen. Als diese einstürzten ist dieser wilde Teil der Schlucht entstanden. Nun ja nützt nichts, der viele Regen der die letzten Tage hier runter kam macht uns den Besuch unmöglich. Na schönen Dank auch. Wir fahren 5km auf der E71 weiter zum Eingang 2.

Plitvicer Seen Nationalpark

 

Hier haben wir mehr Glück, wir parken den Wagen, zahlen fröhlich bei einer sehr unfreundlichen Dame die wohl aus „alten Zeiten“ übrig geblieben ist und gehen 500m zum ersten großen See. Wir fahren mit einem Boot über den grünen See. Dort angekommen beginnt unsere Wanderung durch ein Labyrinth aus Seen und Wasserfällen. Die insgesamt 16 Seen, auf 7km Länge, liegen auf unterschiedlichen Höhenstufen und sind durch Wasserfälle miteinander verbunden.

 

Slap Wasserfall

 

Die grandiose Landschaft können wir über Pfade, Brücken und Holzstege erschließen, wobei es durch das viele Wasser machmal ganz schön knapp wird mit den nassen Füssen. Das mit dichten Buchen-, Kiefern-, Fichten- und Wacholderwäldern bewachsene Gebiet wurde bereits 1949 zum Nationalpark erklärt und 1979 ins Weltnaturerbe der UNESCO aufgenommen. Fast 90% des 300 km² großen Nationalparks bedecken dichte Wälder, in denen noch heute Hirsche, Luchse, Wildkatzen, Braunbären und Wölfe leben.

 

Ela und Holger kämpfen sich durch...Wir haben allerdings nichts von alledem gesehen, klar bei den Menschenmengen die sich hier im Jahr durchwälzen würde ich als Bär auch möglichst weit weg laufen. Innerhalb des Parkgeländes gibt es mehrere Hotels, die über die Parkverwaltung gebucht werden können, sowie einen Campingplatz beim Ort Plitvicka Jezera.

überall haben sich kleine Wasserfälle gebildet

 

 

 

 

Hier im oberen Teil des Parks ist der Park nicht durch Einbruchbecken entstanden, sondern durch sich ablagernden Kalk. Das kristallklare Wasser wird gesäumt von Sumpfflächen und einer ganzen Kette von Sinterterrassen oder Barrieren, über die das Wasser in zahlreiche Arme verästelt herunterrauscht. Wir wandern durch den Nationalpark, vorbei an prall gefüllte Wasserfälle, moosgrüne Felsen und glasklare Seen. Schade nur das die Sonne nicht scheint, sonst würde das ganze hier mit Sicherheit noch viel schöner aussehen. Wer kaputt ist findet unterwegs ein paar Möglichkeiten den Rundweg abzukürzen und mit einem der Panoramabusse zurück zum Eingang zu fahren. Warum heißen die eigentlich Panoramabusse? Sehen tut man unterwegs so gut wie nichts, denn es ist alles zugewachsen, das war bestimmt mal anders gedacht.

 

 

Nationalpark Plitwitzer Seeneingefroren? :-))

 

 

 

 

 

 

 

Nationalpark Plitwitzer Seen

 

 

 

Unterwegs stellt man sich natürlich die Frage wie diese Landschaft sich hier so entwickeln konnte. Ich habe es grob ja schon oben beschrieben. Der wichtigste Aspekt, sowohl bei den oberen Seen mit seinen Barrieren, als auch bei den unteren Seen mit den Einbruchsbecken ist das weiche Kalkgestein und seine Wasserlöslichkeit.

 

 

 

 

Nationalpark Plitwitzer Seen

 

 

Peter auf Motivjagd am Silbersee

 

 

 

 

 

Holger am Silbersee

 

Nationalpark Plitwitzer SeenDer gesamte Regen der im Kvarner Bergland niedergeht versickert im Kalkstein und kommt an anderer Stelle wieder zu Vorschein und zwar hier im Nationalpark Plitwitzer Seen. An der Erdoberfläche erwärmt sich das Wasser und der Kalk setzt sich in Gestalt winziger weißer Kristalle ab. Am Boden der Seen bilden sich richtige Kalkschichten, die das Licht besonders gut reflektieren. Durch diese Reflektion entsteht die extrem grüne Farbe. Im Laufe der Zeit lagern sich Moose, Laub, Äste ab und es bilden sich Algen. Dieses Gemisch und der abgelagerte Kalk bilden das Turfgestein, welches von unten die Barrieren baut und etwa 2-3cm im Jahr schafft.

Plitwitzer Seen

 

 

Turfstein wird auch als Kalksinter oder Travertin bezeichnet. Am schnellsten wachsen die Terrassen dort wo das Wasser am flachsten und somit am wärmsten ist. Barrieren werden durchbrochen und neu aufgebaut, so dass sich das Aussehen der Plitwitzer Seen langsam, aber ständig verändert. Gut zu wissen, somit können wir also, wenn das Wetter besser ist, beruhigt noch mal wieder kommen, ohne dass wir uns das gleiche noch mal ansehen müssen. :-)
 

So wir sind nun aber nass genug und machen uns langsam auf den Rückweg. Es macht wirklich Spaß durch die Seenlandschaft zu wandern, wenn nur der Himmel den Seen in bezug auf die Wassermenge nicht unbedingt heute Konkurrenz machen wollte. Oben an der Bushaltestelle angekommen brauchen wir erst einmal eine heiße Schokolade, danach geht es mit dem Panoramabus, der wenig panoramig ist, zurück zum Eingang.

 

Auf in die Hauptstadt Kroatiens...