Auch hier gibt es wie auf Thira einen Eselweg um in den Hauptort der Insel zu gelangen. Wir legen im winzigen Hafen Corfos unterhalb des Dorfes an. Nach verlassen des Bootes führt uns der Weg direkt durch diverse Tavernen. Keine schlechte Geschäftsidee, die Touristen müssen sozusagen direkt durch den Laden und sind oftmals leichte Beute. Wir lassen uns jedoch nicht so ohne weiteres stoppen und marschieren direkt zum Eselsweg.
Wir wollen uns die Bucht und den Hafen von oben ansehen und beschließen ein paar Kurven hinauf zu gehen. Natürlich werden wir auch gleich von den Eseltreibern angesprochen ob wir nicht mit dem Esel hoch reiten wollen. Der Spaß kostet zwar nur die Hälfe wie in Thira, aber wir wollen ja nur ein paar Kurven gehen. Der Blick von hier oben auf den Hafen ist wirklich nett. Mal sehen wie es ein paar Kurven weiter oben aussieht…
und noch ein paar Kurven… na jetzt will ich auch ganz hoch. Die Neugier hat mich gepackt, ich will wissen wie Manolas, der kleine Hauptort von Thirassia aussieht.
Oben am Ende des Weges steht sehr disponiert ein Restaurant mit tollem Blick über die Bucht, aber der Laden ist völlig leer. Von den nur 200 Besuchern von Thirassia leben 150 in Manolas. Ich denke mal, dass ein Großteil der Einwohner auf der Hauptinsel Thira im Tourismusbereich arbeitet. Sonst verdienen die Einwohner ihr Geld mit Wein- und Gemüseanbau. Oder halt hier auf der Insel von den wenigen Touristen. Es scheint als sei Thirassia deutlich weiter vom Tourismus entfernt, als die wenigen Kilometer zur Hauptinsel Thira. Die Einwohner führen offensichtlich ein beschauliches Leben.
Der Blick von hier oben auf die Caldera ist herrlich, man spürt förmlich die Ruhe, die auf der Insel herrscht. Nur ein paar Meter die Straße entlang und ich kann quer über die Insel zur anderen Uferseite sehen. Was mich im Ort ein wenig irritiert, wo kommen die Autos her? Unten im kleinen Hafen Corfos habe ich keine Straße gesehen. Aber es gibt ja noch den Hafen Riva im Inselnorden. Dort ist die Insel auch flach, so dass die kleinen Caldera Fähren sicher auch Autos nach Thirassia bringen können. Die andere Frage ist was will man hier mit einem Auto, aber ich schweife ab.
Noch ein Fakt den wir uns in Deutschland nur schwer vorstellen können, erst 1991 wurde die Insel an das elektrische Energienetz angeschlossen. Für die Wasserversorgung sorgen auch heute noch hauseigene Zisternen. Nun gut wir machen uns wieder auf den Weg zurück zum Boot, denn wir wollen nicht unbedingt hier bleiben. Es gibt hier nur wenig Übernachtungsmöglichkeiten und wir wollen nicht mit unserem Hotel tauschen. :-))
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