Petrified Forest National Park

Petrified Forest National Park

 

Long Logs, Petrified ForestPetrified Forest National Park
Um den Petrified Forest National Park zu besichtigen haben wir in Holbrook die Interstate 40 verlassen und haben den National Park über die Straße #180 angefahren.
Der Petrified Forest National Park liegt im Bereich der Painted Desert, jenes faszinierenden Landstrichs in Nordarizona, der sich vom Grand Canyon bis zur Grenze von New Mexico erstreckt. Seine Charakteristiken sind farbige Badlands, die tonangebenden Gesteine gehören zu der vor 225-220 Millionen Jahren im Trias abgelagerten Chinle-Formation. Diese enthält u. a. Bentonit, eine Art Lehm, der aus Vulkanasche entsteht, bei Nässe quillt und bei Trockenheit zu einer brüchigen Kruste schrumpft. Äußerst anfällig für Erosion lässt ein solcher Untergrund weder Bodenbildung noch Pflanzenwachstum zu. Stattdessen entstehen Badlands, die durch Mineralbeimengungen in den verschiedensten Farben leuchten.
Petrified Wood, Petrified ForestIm Südteil des Petrified Forest National Park liegen die berühmten versteinerten Baumstämme. In vielen Farben, von Schwarz bis zu leuchtendem Rot finden sich hier Baumstämme und Teile davon in versteinerter Form nahezu über das ganze Gebiet verstreut.
Beide Parkteile werden durch eine 27 Meilen lange Straße erschlossen.

Vor etwa 200 Mio Jahren wuchsen diese Bäume auf umliegenden Hochländern, während sich hier ein ausgedehntes Sumpfgebiet befand. Flüsse und Ströme brachten die umgestürzten Baumstämme in diesen Sumpf, wo sie im Schlamm, der reich an vulkanischer Asche war, begraben wurden. So waren sie luftdicht abgeschlossen und konnten daher nicht verfaulen. Im Lauf von Jahrmillionen drang silikathaltiges Wasser in diese Lagerstätten ein und lagerte sich in den Stämmen ab. Das Silikat ersetzte quasi das Holzgewebe, kristallisierte langsam zu Quarz, und so kam es allmählich zur Versteinerung der Baumriesen. Die grellrote Farbe einiger Stämme rührt von einer hohen Konzentration von Eisenoxid her.
Das Land sank dann alsbald ab, wurde überflutet und mit diversen Ablagerungen in vielen Schichten bedeckt. Später hob sich das Land, die Erdkruste brach teilweise auf, dabei zerbarsten viele der riesigen Baumstämme in Stücke. Das aufgefaltete Land wurde dann in vielen Millionen Jahren langsam durch Wind und Wasser abgetragen, und so kamen die versteinerten Baumstämme an die Erdoberfläche. Sichtbar ist dieser Erosionsprozess derzeit noch sehr deutlich im Bereich der Painted Desert, wo Wind und Wasser an den verbliebenen kleinen Bergen nagen.
Auch heute dauert dieser Erosionsvorgang an, so dass im Lauf weiterer Jahrmillionen mehr und mehr Petrified Wood an die Oberfläche gelangen wird, das in Tiefen bis zu 100 m gefunden wurde.
Mitte des letzten Jahrhunderts entdeckte man den Reichtum an versteinertem Holz, und die Gegend wurde arg durch Steinsammler usw. heimgesucht. Daher richtete man 1906 ein National Monument ein, das 1962 den Status eines National Park erhielt.
Es ist streng verboten, auch kleinste Mengen versteinerten Holzes mit aus dem Park zu nehmen. Stichprobenartige Kontrollen! Bei Verstößen drohen harte Strafen, sogar Gefängnis!
Wir schauen uns zuerst das Rainbow Forest Museum in der Nähe des Südeingangs an. Es verfügt über fantastische Ausstellungsstücke aus polierten Abschnitten versteinerter Stämme. Wir gehen einen Lehrpfad, der uns durch ein kleines Feld von Petrified Logs (Baumstämmen) führt. Entlang der Parkstraße und am Ende kurzer Zufahrten befinden sich Haltepunkte zur weiteren Inaugenscheinnahme urzeitlicher und präkolumbischer Relikte.
Unser nächster Stop ist Long Logs. Ganze Stapel weitgehend intakter großer Stämme mit schöner Färbung finden wir  entlang des knapp 1 km langen Long Logs Loop Trail. Hier ist auch ein Abstecher zu einem weiteren restaurierten Anasazi-Wohnsitz möglich, dem Agate House. Seine Wände bestehen aus mit Lehm verkleideten versteinertem Holz.
Crystal Forest, Petrified ForestIn der Gegend um den Crystal Forest, besonders südlich des Waldes, wurden einst unglaubliche Mengen besonders schön gefärbten Holzes gefunden.
Der Crystal Forest ist berühmt für seine besonders großen Quarzkristalle, die sich in natürlichen Hohlräumen der Baumstämme bildeten. Vor allem die violette Quarz Variante, der Amethyst, lockte so viele Mineraliensammler, dass heute kaum noch etwas von ihm übrig ist. Sogar vor Sprengungen schreckten sie nicht zurück, bevor man das Gebiet zum National Monument machte. Ein 1,5 km langer Trail führt durch das Gebiet hindurch.
Nur wenig später zweigt ein kurzer Seitenweg zum Jasper Forest Overlook ab, der einen Ausblick über die mit versteinerten Stämmen übersäate Landschaft bietet.
Blue Mesa, Petrified Forest

 

Wir erreichen jetzt die Abzweigung zur Blue Mesa (8 km /5 Miles hin und zurück). Dies ist zweifellos eines der schönsten Besuchsziele im Nationalpark. Von Blau- und Grautönen dominierte Badlands, gespickt mit versteinerten Holzresten, lassen nicht nur jedes Fotografen-Herz höher schlagen. Ein 1,6 km langer Rundweg erschließt einen Teil dieser Naturschönheit. Hier sind wir kreuz und quer durch diese farbenprächtige Mondlandschaft gewandert. Blue Mesa ist für uns insgesamt der schönste Teil des Parks.

 

Blue Mesa, Petrified ForestBlue Mesa

 


 

 

 

 

 

 

Blue MesaBlue Mesa, Petrified Forest

 

 

 

 

 

 


 

Von Blue Mesa aus geht es in die Painted Desert des Parks.
Eine ganze Reihe von Aussichtspunkten entlang der nördlichen Schleife der Parkstraße erlaubt immer wieder wechselnde Blicke auf die farbige Wunderwelt der Painted Desert. Hier steht auch der historische Gebäudekomplex des Painted Desert Inn. Wir schauen uns hier noch Lacey Point, Pintado Point und Kachina Point an, bevor wir über die Ausfahrt am Painted Desert Visitor Center den Park verlassen und auf die I40 einbiegen.

Lacey Point, Petrified ForestKachina Point, Petrified Forest

 

 

 

 

 

 

Genug alte Bäume angesehen, jetzt gehts zum Canyon de Chelly National Monument...