Toroweap Point Den Toroweap Point habe ich zum ersten Mal 1996 gesehen. Bei unserem ersten Besuch am Grand Canyon habe ich im Visitor Center Fotos gesehen und war sofort Feuer und Flamme. Damals hatte ich keine Ahnung wo sich dieser Aussichtspunkt befindet. Der Blick auf das Foto hat mich so fasziniert, dass ich mir sofort ein T-Shirt vom Toroweap Point gekauft habe. Außerdem war mir klar, da musst du mal hin. 2003 haben wir die Tuweep Area dann besucht. Wir haben tags zuvor in Kanab übernachtet und sind von dort über den HWY89A nach Fredonia gefahren. Hier biegen wir westlich auf den HWY59. Nach 6 Meilen kommt ein unbeschilderter, unscheinbarer Weg Richtung Süden. Die Mt. Trumbull Road. Wir biegen ab, obwohl wir uns nicht ganz sicher sind die richtige Strecke erwischt zu haben.
Doch unsere Bedenken sind schnell zerstreut, denn es folgt eine Holztafel mit Entfernungsangaben und eine weitere mit nicht sehr ermutigende mit Warnungen und Hinweise.


Es gibt die nächsten 61 Meilen kein Trinken, Essen, Benzin, Telefon, Werkstatt. Deshalb sollte man folgende Dinge unbedingt erledigen, bevor man sich auf die 122 Meilen (hin und zurück) Schotterpiste begibt:
Reservereifen kontrollieren genügend Proviant und Wasservorrat mitnehmen (ca.4-5 Liter pro Person) wegen der Hitze Kopfbedeckung mitnehmen Regenjacken einpacken Schaufel im Auto haben
Die Fahrt führt uns zu einem der abgelegensten Highlights im Südwesten. Zuerst ist die Strecke breit und eben. Eigentlich viel zu gut für diese Gegend. Wir können trotz aller Vorsicht locker mit 45mph fahren. Warum ist die Strecke hier eigentlich noch so breit? Wenige Meilen weiter wissen wir warum. Eine riesige Staubwolke kommt auf uns zu. Was ist denn das?

EIN TRUCK!??! Und zwar kein kleiner, sondern ein ausgewachsener. :-) Es handelt sich um ein Viehtransporter. Insgesamt treffen wir auf der Hin- und Rückfahrt 3 Trucks und 3 Pkws auf 122 Meilen! Die Trucks sammeln einzelne Rinder ein, die hier im Bereich bis zur Kreuzung nach Colorado City weiden. Auf diese Kreuzung trifft man nach ca. 30 Meilen. Hier kreuzt ein zweiter Weg der bei Colorado City vom HWY59 abzweigt und in einen ähnlichen Zustand sein soll. Nach der Kreuzung wird der Weg schmaler und die Landschaft hügeliger. Trotzdem kann man noch recht zügig fahren.
 
Der letzte Teil der Fahrt führt durch ein breites Tal zu Füßen des 2400 Meter hohen Vulkans Mount Trumbull, Teil einer ganzen Kette von Vulkanen, welche zu einem einzigen Vulkangebirge zusammengewachsen waren. Der üppige Wald auf den Bergen machte mir die Vorstellung schwer, dass hier in heftigen Eruptionen schwarzer Staub über die gesamte Landschaft verteilt wurde. Aus insgesamt 60 Kratern floss einst glühende Lava und ergoss sich in zahlreiche kleinere Canyons. Mehrmals blieb auch der Grand Canyon davon nicht verschont. Ein Lavastrom war so mächtig, dass er fast 140 Kilometer am Boden der Schlucht dahinfloss. Ein gigantischer Kampf zwischen Feuer und Wasser spielte sich ab, als mehrere hundert Grad heiße Lava den Colorado aus seinem Bett verdrängte. Schwaden von Wasserdampf müssen fauchend die Felswände hochgeschossen sein. In geologischen Zeiträumen war es aber nur ein kurzer Sieg der glühenden Schmelze. Über Jahrtausende hat der Colorado unermüdlich die erkalteten Reste des Eindringlings aus dem Erdinneren beseitigt und ins Meer verfrachtet. Kurz vor der Rangerstation erreichen wir die Nationalparkgrenze. Wir stoppen kurz an der Ranger Station, die aber unbesetzt ist. Etwas hinter der Station steht ein Haus in dem wahrscheinlich der Ranger wohnt. Na danke, ich möchte nicht mit ihm tauschen. Auf einer Infotafel werden einige Tierarten erklärt. Außerdem gibt es hier eine Toilette.
 
Nach der Rangerstation wird der Weg deutlich schlechter. Ab hier ist ein SUV (High Clearance) notwendig. 4WD muss es nicht sein, aber mit einem normalen Mietwagen würde ich hier nicht unbedingt weiter fahren wollen. Diese letzten 6 Meilen haben es wirklich in sich. Mehr als 10-25mph sind nicht mehr drin.



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