
Nur ein paar Meter weiter ist eine Parkbucht, an der wir unsere nächsten zwei Klöster von unten sehen können. Das Tal ist so verschachtelt, das uns zunächst nicht klar ist, um welche Klöster es sich handelt. Gut im Nachhinein wissen wir, auf dem Foto ist das Kloster Varlaám zu sehen. So nun haben wir aber genug Klöster von außen gesehen und wollen endlich mal in eins hinein. Als nächstes kommen wir am Kloster Rousánou vorbei. Da wollen wir jetzt aber rein. Ups, oder doch nicht? Da stehen ja 5 Reisebusse vor.
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Also fahren wir lieber weiter den Berg hinauf zum Kloster Varlaám, das wir ja eben schon von unten gesehen haben. Man merkt sofort, der Weg ist etwas weiter und schon ist weniger los. Varlaám wurde Mitte des 14. Jahrhunderts als Einsiedelei gegründet. 1518 wurde der Grundstein für das heutige Kloster gelegt. Gegen 1535 zogen die ersten Mönche ein. Der Stifter legte fest, dass keine Frau den Bau betreten durfte. An diese Vorgaben hielten sich die Mönche über viele Jahre. Vom Parkplatz aus gehen wir zunächst über einen Torbogen aus Holz und dann über eine Treppe im Halbkreis um das Kloster herum.
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Oben angekommen haben wir einen phantastischen Blick ins Tal und auf das Kloster Rousánou, an dem wir gerade vorbei gefahren sind. Von der großen Klosteranlage Varlaám’s, ist nur ein sehr geringer Teil zugänglich. Durch den verwinkelten Bau lässt sich im Klosterhof nur schwer ein gutes Foto machen. Inzwischen ist auch hier ein Reisebus angekommen, Mist es füllt sich ganz schön. Wir schauen uns den schweren Lastaufzug an, mit dem Anfangs auch die Personen befördert worden sind, denn die Brücke und die Treppe wurden erst viel später gebaut.

Unser nächster Blick gilt der Kirche. Die Räume sind schmal und dunkel. Die Wände sind mit dunklen, aber optisch ansprechenden Bildern bemalt. Leider ist es so voll in der kleinen Kirche, dass wir keine Zeit haben, uns die Gemälde in Ruhe anzusehen, denn von hinten drängen die nächsten bereits in die Kirche. Schnell noch 2-3 Bilder machen und dann Platz für die nächsten Besucher machen.

Ups, was ist denn? Wer brubbelt denn da rum? Oh ein Mönch mault mich an und schimpft auf Griechisch, fotografieren sei verboten entnehme ich den Deutungen. Dabei zeigt er auf ein Schild das ich total übersehen habe. Ich frage warum es verboten sei, denn ich habe natürlich ohne Blitz fotografiert. Das der Blitz verboten ist, leuchtet mir ja noch ein, denn Blitzlicht würde die Farben der Wandmalereien zerstören. Er deutet mir das ständige Klicken der Kameras würde in der Kirche stören. Wen? Die Besucher die sich durch die Kirche schieben? Wenn Gebetszeit wäre würde ich es verstehen. Verständnislos den Kopf schüttelnd verlasse ich die Kirche.

Wir gehen nun ins Museum des Klosters und ich glaube meinen Augen nicht zu trauen, dort darf ebenfalls nicht fotografiert werden. Aber hier brauche ich keine Erklärung warum nicht, am Ende des Museums werden Postkarten mit den Ausstellungsstücken verkauft. Alles klar? So langsam wird es immer voller und wir entschließen uns, das Kloster Varlaám zu verlassen.
Das nächste Kloster liegt fast direkt hinter dem Kloster Varlaám. Nur einmal um den Felsen herum liegt Kloster Metamórphosis, auch bekannt als Megálo Metéoro. Es handelt sich mit 60000m² um das größte Kloster. Wie wir bereits vorher aus dem Internet wussten, hat es heute, am Dienstag, geschlossen.
Von den sechs Klöstern hat jeden Tag ein anderes geschlossen, so dass eigentlich immer fünf von sechs zu besichtigen sind. Die Öffnungszeiten variieren je nach Jahreszeit und Kloster. Megálo Metéoro liegt 613m über dem Meeresspiegel und war bis 1923 nur über Strickleitern bzw. eine Seilwinde zu erreichen. Inzwischen gibt es einen Weg mit Tunnel und Treppe. Der Weg ist von hier oben nur schwer zu verfolgen. Er sieht aus wie ein Labyrinth. Über die Seilwinde werden heute noch die Lebensmittel in die Klosteranlage transportiert.
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