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 Den Kanal von Korinth wollten wir uns bei einer anderen Kreuzfahrt schon einmal ansehen. Da es sich aber nur um einen Halbtagesausflug handelt haben wir den Tag letztes Mal dafür nicht komplett blockieren wollen. Diesmal legen wir um 13:00 Uhr ab und haben eh nur den halben Tag zur Verfügung. Also ist der Ausflug wie gemalt für den letzten Tag.
Wir fahren mit den Bus um den Hafen herum und dann ca. 80 Kilometer an der Küste entlang bis wir an einer Tankstelle mit einem Kaffee halten. Das ist auch der Parkplatz für den Aussichtspunkt auf den Kanal von Korinth. Wir gehen direkt bis zur Mitte der Brücke und genießen den Blick auf den Kanal von Korinth.
 Der Kanal von Korinth wurde zwischen 1881 und 1893 gebaut. Dafür wurde der Felsen der Landenge von Korinth an ihrer schmalsten Stelle 84 Meter tief eingeschnitten. Die Länge der Landenge des Kanals von Korinth beträgt 6346 Meter. Auf diese Entfernung musste also 84 Meter tief der Fels abgetragen werden. Und zwar 24,6 Meter Breite auf Wasserhöhe. Auf dem 8 Meter tiefen Grund des Kanals sind es immer noch 21 Meter Breite. Wow was für eine Knochenarbeit!
Die meisten Mitreisenden interessieren sich mehr für die Toiletten an der Tankstelle als für die grandiose Aussicht auf den Kanal von Korinth vom Aussichtspunkt aus. Nachdem alle Fotos gemacht sind fahren wir über den Kanal von Korinth und biegen dann links in Richtung Meer ab. Die Straße windet sich nach unten und endet an einem Parkplatz direkt an der Einfahrt zum Kanal von Korinth.
 Hier steigen wir auf ein Boot, um den Kanal von Korinth zu durchfahren. Als erstes kommen wir an einer der zwei versenkbaren Brücken vorbei. Eine interessante Konstruktion. Sobald sich ein Schiff nähert wird die Brücke nicht etwa hochgeklappt, oder zur Seite gedreht, nein sie wird über einen Elektromotor und ein dazugehöriges Gestänge in den Kanal versenkt.
Kurz danach erreichen wir die 80 Meter steil aufragenden Felswände. Während der Fahrt kommen wir unter fünf Brücken hindurch. Diese Brücken und ein paar Stellen der Steilwand wurden kurz vor Kriegsende 1944 von der Wehrmacht gesprengt. Die US Armee baute den Kanal aber in kürzester Zeit zwischen 1946 und 1948 wieder auf.
Bei seiner Fertigstellung 1893 war der Kanal von Korinth eine enorme Erleichterung für die Seefahrt. Schließlich verbindet der Kanal von Korinth den Saronischen Golf mit dem Golf von Korinth und verkürzt somit den Seeweg um 325 Kilometer, weil die komplette Halbinsel Peloponnes nicht mehr umfahren werden muss.
 
 Im Laufe der Jahre hat der Kanal von Korinth allerdings deutlich an Bedeutung für die Schifffahrt verloren. Ein Grund ist mir sofort klar. Der Kanal ist mit seinen 24 Metern für die heutigen Schiffe schnell zu schmal geworden. Die großen Frachter, Containerschiffe und sogar Kreuzfahrtschiffe passen schlichtweg nicht durch.
Außerdem sind die heutigen Schiffe deutlich schneller, so dass sich die Zeitersparnis im Vergleich zur Kanaldurchfahrt etwas geringer geworden ist. Das in Abwägung zu den hohen Durchfahrtskosten ... da überlegt manch Unternehmen und erst recht manch Freizeitkapitän. Dennoch passieren etwa 30 Schiffe täglich oder etwa 11000 Schiffe im Jahr den Kanal.
Wir passieren die zweite versenkbare Brücke und haben kurz danach das Ende des Kanals von Korinth erreicht. Wir befinden uns jetzt im Golf von Korinth und sehen die Stadt Korinth in einer Ferne vor uns liegen.
Wir wenden und fahren noch einmal durch den Kanal von Korinth zu unserem Ausgangsort zurück.
 
Von hieraus fahren wir zurück zur Mein Schiff 5. Kurz danach heißt es auch schon Leinen los und wir nehmen das letzte Stück der Kreuzfahrt von Piräus nach Kreta in Angriff. Diese Kreuzfahrt hat uns sehr gut gefallen. Länder wie Israel und Ägypten würden wir auf einer längeren Reise in den aktuellen Zeiten nicht unbedingt besuchen, aber genau diese Ziele waren die absoluten Highlights dieser Kreuzfahrt.
 
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