Auch auf Lanzarote waren wir während dieser Kreuzfahrt zweimal. Am ersten Tag aber wir das gleiche gemacht wie auf La Palma, wir sind zu Fuß durch die Inselhauptstadt gegangen, denn auch auf Lanzarote haben wir bis jetzt immer einen Mietwagen gehabt und sind kreuz und quer über die Insel gefahren.

Die Inselhauptstadt Arrecife kannten wir also bis jetzt nur vom Durchfahren. Da wir am ersten Tag auf Lanzarote im etwas abgelegenen Industriehafen lagen, sind wir mit dem AIDA Shuttle zum Marina-Hafen gefahren. Die Situation mit den Häfen auf Lanzarote ist etwas verwirrend. Der Hafen wo wir lagen heißt Kreuzfahrthafen, ist aber eher ein Industriehafen und etwa 4 Kilometer zu Fuß von der Stadt entfernt. Der eigentliche Kreuzfahrhafen heißt Marina. Verstanden? :-)
Wie dem auch sei, von der Marina sind es nur ein paar hundert Meter in die Stadt. Unser Weg führt uns aus der Marina hinaus zum Charco von San Ginés, dem Binnenhafen von Arrecife. Um das schnuckelige Hafenbecken herum haben sich Geschäfte und Restaurants angesiedelt. Ein sehr angenehmer Spaziergang. Am Ende der Hafenbucht kommen wir zur Calle Leon y Castillo, die hier zur Fußgängerzone und Haupteinkaufstraße von Arrecife wird. Die Straße ist nichts Besonderes. Ganz am Ende befindet sich mit dem ehemaligen Sitz des Cabildo von Lanzarote ein sehr schönes Gebäude in dem heute Ausstellungen stattfinden. in einer Parallelstraße Kirche Parroquia de San Ginés.

Kurz danach erreichen wir die Hauptstraße, die wir überqueren und über die Brücke Puente de Las Bolas zum Castillo de San Gabriel gehen. Die sehr hübsche Festung liegt quasi im Wasser und ist neben der Puente de Las Bolas noch über einen langen Steg zu erreichen.
 
Die Festung Castillo de San Gabriel bittet geradezu darum fotografiert zu werden. Die Festung liegt so perfekt vor der Küste das wohl kaum ein Besucher von Arrecife einen Abstecher dorthin verpasst. Gebaut wurde das Castillo de San Gabriel, um die Insel vor Piratenangriffen zu schützen. Heute dient das Castillo de San Gabriel als Museum für Geschichte von Arrecife. Rein können wir nicht, es ist geschlossen. Ist aber auch nicht so schlimm, wir genießen einfach die Lage.
 
 
Als nächstes wollen wir uns Arrecife mal von oben ansehen. Dazu gehen wir ein Stück weiter die Küste entlang zum "Gran Hotel". Das Hotel ist einfach auszumachen, es handelt sich um das höchste Gebäude von Arrecife. Wir gehen ins Hotel, an der Rezeption vorbei eine paar Stufen nach oben und stehen vor den Fahrstühlen. Mit einem der Fahrstühle auf der linken Seite fahren wir bis ganz nach oben und stehen vor dem Blue 17 Roof Top Restaurant & Bar. Die Fahrstühle auf der rechten Seite enden zwei Stockwerke tiefer und man geht dann eben die zwei Stockwerke zu Fuß. Als wir aus dem Fahrstuhl aussteigen sehen wir bereits eine Schlange vor dem Eingang. Kurz überlegen wir wieder umzukehren, aber der Blick soll halt super sein. Also warten wir kurz und stellen fest, dass es schnell voran geht.

Auf die Wahl des Tisches hat man keinen Einfluss, je nachdem welcher Tisch gerade frei wird hat man grandiose Aussicht oder so Semigrandiose Aussicht. Es ist nicht notwendig etwas zu Essen zu bestellen, niemand schaut einen schief an, wenn man nur etwas zu trinken bestellt. Wir haben Glück und bekommen einen der besten Tische, mit idealem Blick auf den Stadtstrand von Arrecife und weiter hinten den Playa del Reducto. Zur anderen Seite liegt ganz Arrecife vor uns. Ein sehr schöner Blick, leider sind die Fotos nicht annährend so schön, weil die Scheiben sehr belaufen sind. Als wir den Blick lange genug genossen haben verlassen für das „Gran Hotel“ wieder, gehen zurück zum Shuttle und fahren zurück zur AIDA. Dort lassen wir den Tag an der Ocean Bar ausklingen.



Für unseren zweiten Lanzarote Tag, drei Tage später, hatten wir uns bei CICAR einen Mietwagen reserviert. Auch hier wieder das schon oben geschilderte Problem, an welchem Hafen legen wir an. Dieses Mal haben wir am Hafen Marina angelegt, was auch gut so war, denn bei Abholung des Autos an dem kleinen Container auf der Pier des Hafens erzählte uns der Angestellte von CICAR, dass es gar kein Büro mehr im anderen Hafen gibt. Das Büro Kreuzfahrthafen ist dieses hier und das Büro Marina ist 200 Meter entfernt, außerhalb des Hafens bei den Geschäften. Ahh ja muss man auch erstmal drauf kommen beim Buchen, zumal Google das Büro Kreuzfahrthafen in den anderen Hafen verortet. Egal die Übernahme Fiat 500 läuft zügig und reibungslos.
Wie oben schon gesagt waren wir bereits einige Male auf Lanzarote und es stellte sich für uns im Vorfeld die Frage, schauen wir uns bekannte Spots noch einmal an oder gibt es noch neue uns nicht bekannte Spots. Wir entschieden uns für die Unbekannten Spots und hatten als erstes die Felsformation Stratified City auf dem Zettel. Wobei der Name nicht ganz richtig ist, obwohl er so auch in Google Maps verzeichnet ist. Richtig ist der Name Antigua Rofera de Teseguite. In Kurzform wird der Steinbruch auch Rofero Teseguite oder auch Antigua Rofera genannt.
 
Antigua Rofera de Teseguite liegt an der LZ-404, die in Richtung Teseguite von der LZ-1 abbiegt. Die Formationen sind von der Straße nicht zu übersehen. Wie oben kurz erwähnt handelt es sich um einen Steinbruch, aber was wurde hier abgebaut? Von einem Steinbruch auf Lanzarote hatte ich vorher noch nie gehört. Hier wurde Picón abgebaut. Viele werden jetzt sagen was wurde hier abgebaut? Ich musste auch Googlen. Picón sind Lavagestein und Lavaasche die für den Gartenbau verwendet werden. Wind und Wasser haben die Gesteinsformationen im Laufe der Zeit weiter geformt. Die Formationen lohnen auf jeden Fall einen Abstecher.
 
Wir haben gut 45 Minuten hier verbracht, man kann natürlich auch noch mehr Zeit in dem weitläufigen Geländer verbringen. Dazu muss man einen Hügel hinabgehen und kann sich dann weiter auf dem Gelände umsehen. Uns haben die spektakulären Gesteinsformationen oben auf dem Plateau gereicht.
 
Das Highlight eines jeden Lanzarote Besuchs ist der Timanfaya Nationalpark, den haben wir im Laufe unserer Lanzarote Aufenthalte aber schon dreimal besucht. Da aber Lanzarote und der Vulkanismus untrennbar miteinander zusammen hängen wollten wir uns schon gerne einem Vulkan anschauen, vielleicht einen den man erwandern kann? Unsere Wahl fiel auf den Vulkan Caldera de los Cuervos. Der Vulkan liegt südlich von Mancha Blanca, den Parkplatz erreicht man über die LZ-56. Der Parkplatz ist gut besucht, aber wir finden noch eine Lücke.
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Der Weg zum Vulkan Caldera de los Cuervos ist gut in Schuss und einfach zu gehen. Bis zum Eingang in den Crater sind keine Höhenmeter zu überwinden. Bereits der Weg zum Vulkan ist ein Erlebnis. Der Vulkan Caldera de los Cuervos grenzt an den Timanfaya Nationalpark und die Lavafelder sind vom Weg zur Caldera de los Cuervos gut zu bestaunen. Unterwegs stehen zahlreiche Infotafeln, auf denen über den Vulkanismus auf Lanzarote, den Timanfaya Nationalpark und den Vulkan Caldera de los Cuervos berichtet wird.
 
Nach ca. 20 Minuten erreichen wir den Fuß des Vulkans Caldera de los Cuervos. Hier kann man nun links oder rechts um den Vulkan herum gehen. Welcher Weg der kürzere ist, um zum Eingang in die Caldera zu gelangen ist nicht beschrieben. Wir entscheiden uns rechts herum zu gehen und haben nun die Caldera links von uns und rechts von uns erstrecken sich die Lavafelder.
 
Nach wenigen Minuten kommen wir zum Eingang in die Caldera de los Cuervos. Der Weg führt zu einem großen Stein und einer weiteren Infotafel. Anschließend windet sich der Weg nach unten in die Caldera hinein. Genauso haben wir uns das vorgestellt. Wir wollten gerne mal in einen erloschenen Vulkan hinein wandern. Auf Hawaii haben wir das schon einmal gemacht, aber da war die Caldera so groß, dass man nicht das Gefühl hatte durch einen Vulkan zu wandern.
 
Unten führen zwei kurze Wege durch den Krater des Vulkans. Je nach Licht wirken die senkrechten Felswände der Caldera unterschiedlich. Wir suchen uns einen großen Stein, setzen uns und lassen den Vulkan Caldera de los Cuervos auf uns wirken.
 
Nachdem wir den Krater ausgiebig betrachtet haben, kehren wir zurück zum Kratereingang. Von hier gehen wir auf dem Wanderweg zurück zum Parkplatz. Der Besuch der Caldera de los Cuervos hat uns sehr gut gefallen. Auf einer einfachen Wanderung kann man hier einen richtig guten Eindruck vom Vulkanismus auf Lanzarote gewinnen. Unterwegs hatten wir immer wieder beeindruckende Ausblicke auf die Vulkanlandschaft. Unterwegs genießen wir die Aussicht auf die je nach Sonnenlicht unterschiedlich Rot und Braun schimmernde Vulkanlandschaft von Lanzarote. Der Rundweg ist etwa 4,5 Kilometer lang und wir haben etwa 1,5 Stunden hier zugebracht. Da es unterwegs keinen Schatten gibt, solltet ihr an Sonnenschutz und etwas zu trinken denken. Nun sind wir für heute genug gewandert und machen uns auf den Weg zum Strand. Wir kennen ja bereits einige Strände auf Lanzarote und wollen uns heute einen uns unbekannten ansehen. Unsere Wahl ist auf die Playa de los Pocillos gefallen. Die Playa de los Pocillos liegt zwischen dem berühmten Touristenort Puerto del Carmen und dem Flughafen. Wir fahren also Richtung Puerto del Carmen, biegen aber nicht Richtung Ortschaft ab, sondern bleiben auf der LZ-40. Ein paar Minuten später zweigen wir dann Richtung Playa de los Pocillos ab. Im Ort angekommen sind wir verwundert wie wenig hier los ist. Es sind kaum Parkplätze am Straßenrand belegt und kaum Verkehr auf der Straße. Was ist hier los? Wir queren die Straße und betreten die Plaza de las Naciones, die den Eingang zum Strand bildet. Hier sind auch sehr saubere öffentliche Toiletten zu finden.
 
Der Strand Playa de los Pocillo ist ein etwa 100 Meter breiter schwarzer Strand. Auch am Strand selber ist nicht viel los, wir suchen uns ein schönes Plätzchen und entspannen eine Weile.
Hier kann man es schon aushalten. Das einzige was uns hier nicht gefällt, in der Nähe der Playa de los Pocillo sind wenig Bars und Restaurants. Im direkten Strandbereich reihen sich Hotelanlagen aneinander. Nach einer guten Stunde zieht es uns weiter, wir wollen noch in eine Bodega im Weinanbaugebiet La Geria einkehren. Die Rebstöcke in dem Weinanbaugebiet La Geria wachsen in Vulkanerde und werden mit einer halbmondförmigen kleinen Mauer gegen den Wind geschützt. Wir waren schon ein paar Mal hier und haben schon ein paar Bodegas ausprobiert. Heute statten wir der Bodegas el Grifo einen Besuch ab.
 
Da wir schon mal hier waren, halten wir die Besichtigung der Bodega kurz und konzentrieren uns auf die Weinprobe. :-)
 

Damit endet unser Autotag auf Lanzarote. Wir haben ganz entspannt wenige Spots angefahren und den Tag sehr genossen. Von der Bodega erreichen wir nach 20 Minuten Fahrt den Hafen. Wir geben bei CICAR den Schlüssel ab und gehen an Bord der AIDAstella.
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