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Botswana
Reiseplanung, Reisevorbereitung, Kriminalität, Klima, Verkehr, Einreise und Geschichte

Botswana500 Reisevorbereitung und Reiseplanung
Vieles was ich auf der Namibia Seite zum Thema Reisevorbereitung und Reiseplanung geschrieben habe gilt für Botswana genauso. Botswana ist mit 582000 qkm zwar nur etwa 2/3 so groß wie Namibia, aber immer noch 1,6 Mal größer als Deutschland, hat aber nur 2,1 Millionen Einwohner und zählt, wie Namibia, zu den am dünnsten besiedelten Ländern der Welt. Die Nord-Süd-Ausdehnung des Landes beträgt rund 1100 km. Die Ost-West-Ausdehnung beträgt rund 960 Kilometer. Bei dieser fast quadratischen Form gibt es bei der Planung einiges zu berücksichtigen. Die Distanzen zwischen den touristischen Highlights sind groß. Zum Beispiel zwischen dem Chobe National Park und dem Okavango-Delta sind es über asphaltierte Straßen fast 600 km. Das Straßennetz verläuft wie ein nach rechts gekipptes Dreieck. Im Osten zwischen Kasane und Botswanas Hauptstadt Gaborone existiert eine Nord-Süd-Verbindung und etwa in der Mitte quer durchs Land eine Ost-West-Verbindung. Außerdem gibt es noch ein paar größere Straßen im Süden, um die Hauptstadt herum. Das war ganz grob das asphaltierte Straßennetz von Botswana.
Bei der Suche nach geeigneten Unterkünften haben wir uns etwas schwerer getan als in Namibia. Es gibt viele SEHR einfache Unterkünfte, die noch nicht einmal günstig sind. Auf der anderen Seite gibt es eine Menge komfortable Hotels und Lodges die sich auf einem sehr hohen Preisniveau bewegen. Die goldene Mitte ist in Botswana schwer zu finden. Auf der oben beschriebenen Strecke zwischen dem Chobe National Park und dem Okavango-Delta haben wir eine Zwischenübernachtung in den Makgadikgadi-Salzpfannen eingeplant gehabt. Dazu haben wir den Planet Baobab ausgesucht gehabt. Preislich fürs Zimmer 140 €, nicht im hohem Preissegment, aber eine gewisse Qualität haben wir dafür schon erwartet. Was wir angetroffen haben war einfach nur Dreck und Schmutz. In solch einer Bude wollten wir nicht übernachten und haben uns entschieden lieber noch mal 200 km nach Maun weiter zu fahren. Also schaut euch die Unterkünfte genau an bevor ihr bucht. Gebt lieber ein paar Euro mehr aus und erwartet trotzdem nicht zu viel.

 


Einen guten Reiseführer für Botswana zu finden ist gar nicht so einfach. Da der Tourismus in Botswana noch nicht so eine große Rolle spielt wie in Namibia, ist die Auswahl nicht sehr groß. Letzten Endes habe ich mich für den wirklich sehr guten Reiseführer aus dem Ilona Hupe Verlag – "Botswana" entschieden. Siehe rechts. Die Informationen sind sehr detailliert, werden jährlich ständig aktualisiert und sind aus erster Hand.

Für ergänzende Informationen war Internet erste Wahl.
1.Reiseberichte gibt es viele, sehr interessant fand ich die Berichte von Annegret und Zoltan.
Auf ihrer Seite www.reisewege.ch haben sie diverse Reiseberichte durch Namibia und Botswana mit ihrem eigenen Auto beschrieben. Sehr lohnenswert und informativ.
2.Auch das Forum http://www.namibia-forum.ch/forum.html bietet teilweise nützliche Hinweise.

Unterwegs in BotswanaNachdem die Route steht und alle Buchungen getätigt sind, steht irgendwann die Reisevorbereitung an.
Dazu gehört sowohl das beschaffen eines Internationalen Führerscheins (dazu mehr unter Verkehr), als auch das Thema Impfungen und Gesundheit. Vieles von dem Was ich dazu auf meiner Südafrika Info Seite geschrieben habe trifft auch für Botswana zu. Vor allem zum Thema Impfungen.
Malaria ist und bleibt ebenfalls ein Thema, wenn man nach Botswana und in den Norden von Namibia reist. Auch das Thema habe ich für Südafrika beleuchtet und ich muss euch empfehlen Prophylaxe gegen eine Malariainfektion zu nehmen. Wobei meine Meinung dazu etwas differenzierter ist. Es gibt durchaus auch die Möglichkeit die Tabletten als Stand by Medizin mitzunehmen und möglichst nicht anzufassen. Da kann und werde ich euch die Entscheidung nicht abnehmen. Egal wie ihr euch entscheidet, der wirksamste Schutz gegen Malaria ist immer noch gar nicht von Moskitos gestochen zu werden.
Tipps für die Abend- und Nachtstunden:
-Möglichst in vollklimatisierten Unterkünften übernachten oder unter einem Ventilator schlafen. Moskitos mögen keine Zugluft
-Unter einen Moskitonetz schlafen
-Lange helle Kleidung tragen
-Kräftig mit Mückenschutzmittel einreiben. Keine deutschen Produkte, sondern direkt beim ersten Supermarkt in Botswana „Peaceful Sleep“ kaufen.
-zusätzlich den Schlafraum mit DOM, ebenfalls im Supermarkt in Botswana erhältlich, aussprühen.
- Mit dem Thema Aids sollte man sich auf jeden Fall beschäftigen wenn, man nach Botswana reisen möchte. Aids ist eines der größten Probleme in den südafrikanischen Ländern. Bis zu 1000 Menschen sterben noch immer pro Woche an Aids. Um das zu erklären müsste ich hier tief in die Geschichte, die Gesellschaft und die Stammesrituale einsteigen. Das lass ich an der Stelle sein. Wichtig ist, dass man sich darüber im Klaren ist bevor es nach Botswana geht.
Gute Infos zu notwendigen und empfohlenen Impfungen und Gesundheitsrisiken in Botswanaa findet ihr hier: KLICK


Kriminalität
Nachdem ich schon auf der Namibia-Info Seite recht beruhig zum Thema Kriminalität klang, kann man bei einer Reise nach Botswana noch beruhigter sein. Wie überall gibt es auch Diebstahl und Straßenraub, aber wer die ganz normalen Sicherheitsstandards einhält wird wenige Probleme bekommen.
Kenner des südlichen Afrikas schätzen Botswana als sicherstes Reiseziel der Region ein. Auch wir haben in Maun vor Supermärkten Autos mit offenen Fenstern parken sehen. Solch Vertrauensseligkeit ist in anderen afrikanischen Ländern heute nicht mehr zu beobachten. Wobei es gerade in Maun in letzter Zeit wiederholt zu Diebstählen gekommen sein soll. Wobei es aber immer ohne Gewalt abging. Bewaffnete Überfälle auf Touristen gibt es in Botswana glücklicherweise so gut wie nie. In der Liste der friedlichsten Länder der Welt - United Global Peace Index – liegt Botswana von 152 Ländern an 31. Stelle. Das klingt so mittelprächtig. Ist aber richtig klasse, wenn man bedenkt Deutschland liegt auf Platz 15, Frankreich auf Platz 40, die USA auf Platz 88 und Achtung Südafrika auf Platz 127!!!
Mehr zum Thema Sicherheit in Botswana hier: KLICK

Klima, Wetter, beste Reisezeit
Leben am FlussBotswana gilt als sehr trocken. Die Jahresniederschlagsmenge liegt im Norden bei 700 mm und in Südwesten bei 250 mm. Der Regen fällt in kurzen heftigen Schauern hauptsächlich im afrikanischen Sommer zwischen November und April. In den Monaten Januar und Februar kann es auch mal lang anhaltend regnen. Die Regenzeiten sind Regional innerhalb des Sommers sehr unterschiedlich. Im afrikanischen Winter sind die Temperaturen mit 20-25 Grad sehr angenehm, nachts kann es jedoch bis auf null Grad abkühlen. Im Sommer sind Tagestemperaturen zwischen 35 und 40 Grad normal.
Als beste Reisezeit für Botswana würde ich das Ende der Trockenheit, also die Monate Oktober und November empfehlen. Zumindest für die touristisch wichtigsten Bereiche dem Okavangodelta, der Moremi Game Reserve und dem Chobe National Park. Im trockenen afrikanischen Winter zwischen Juni und Juli werden die Tierbeobachtungen durch das hohe Gras erschwert, außerdem verteilen sich die Tiere weitläufig im Park, da überall genug Wasser vorhanden ist. In den Monaten Oktober und November ist das Wasser knapp und die Tiere versammeln sich an den Wasserstellen. Im Januar und Februar steigert sich die Regenmenge und Regenhäufigkeit so sehr, dass teilweise die Camps im Okavangodelta geschlossen werden müssen. Viele Pisten in der Moremi Game Reserve und dem Chobe National Park sind zum Höhepunkt der Regenzeit unpassierbar.

Straßenverkehr
In Botswana muss immer mit Tieren auf der Straße gerchnet werden.
Fast alles von dem was ich auf der Namibia Info Seite geschrieben habe, trifft auch in Botswana zu. Trotzdem habe ich hier noch mal alles aufgeführt, denn vielleicht kennt die Namibia Seite nicht jeder.
Für Botswana ist ein Internationaler Führerschein vorgeschrieben. In Botswana herrscht Linksverkehr, was aber kein großes Problem darstellt. War es schon in Südafrika einfach sich auf das fahren auf der "falschen" Seite einzustellen, ist es in Botswana und Namibia noch viel einfacher, denn der Verkehr ist außer in Gaborone so gering, das Autofahren hier wirklich entspannend ist. Klar beim abbiegen werden gerne mal die Scheibenwischer, statt der Blinker betätigt, aber etwas Unterhaltung für die Mitfahrenden muss ja auch sein. :-) Einer der wenigen Unterschiede zu den europäischen Verkehrsregeln ist die Vorfahrtsregelung an den  Kreuzungen ohne Ampel. Hier gilt, wer zuerst an die Kreuzung kommt, darf als erster fahren. Bei dem Verkehrsaufkommen eine sinnvolle Regelung wie ich finde.
Transport in BotswanaDie Geschwindigkeitsbeschränkungen liegen in Botswana bei 120 km/h Hauptstraßen und 60 km/h innerhalb der Ortschaften. Auf den Schotterpisten stehen oft lustige Geschwindigkeitsangaben. 100km/h auf Schotterpisten, kurz vor einer Kurve. Nun mag sein wenn man jeden Tag auf solch Pisten fährt, aber ich bin der Meinung 80km/h sollte man nicht überschreiten, danach beginnt der Wagen zu schwimmen und ist beim Bremsen und Lenken nicht mehr zu beherrschen.

Elselkarren in Botswana ein beliebtes TRansportmittel

 

 

Genau wie in Südafrika und Namibia liegen die Tankstellen weit auseinander und es kommt vor das es keinen Sprit gibt, weil die Tanks leer sind. Also sollte der Tank möglichst immer gut gefüllt sein und bis zum Tagesendziel reichen. Wie in Südafrika gibt es noch den freundlichen Tankwart. Natürlich bekommt der Tankwart am Ende des Tankvorgangs immer ein paar N$ Trinkgeld. Dafür werden auch die Scheiben geputzt, was bei dem Staub unterwegs auch wirklich notwendig ist.
Bereits in Südafrika und noch mehr in Namibia habe ich vor Menschen und Tieren auf der Straße gewarnt, aber in Botswana habe ich noch eine Steigerung erlebt. Teilweise müssen wir regelrecht Slalom um Ziegen, Scharfe, Esel, Rinder und Pferde fahren. In den nördlichen Landesteilen, vor allem rund um Kasane, sind sehr oft Elefanten auf der Straße anzutreffen. Insgesamt solltet ihr das Fahren bei Dunkelheit unbedingt vermeiden.
Unser Hilux muss durch ein Desinfektionsmittel fahren - Veterinärkontrolle in BotswanaBleibt noch die Frage nach der Wahl des Mietwagens. Hier ist es fast genauso schwer Tipps zu geben wie beim Thema Malaria.
Wir haben auch lange hin und her überlegt. Letzten Endes haben wir uns dann für einen 4x4 Toyota Hillux entschieden. Wir waren zu viert unterwegs und brauchten viel Platz für unsere Koffer, alleine deshalb schon das ideale Auto. Für unsere Tour wäre ein 4x4 nicht zwingend notwendig gewesen, aber ein SUV sollte es sein. In den großen SUV sitzt man höher, was für die Tierbeobachtung z.B. im Etosha einfach große Vorteile bietet. Der Hillux bietet auch auf den Schotterpisten einen großen Komfort, was auch nicht gerade von Nachteil ist. Wer in der Moremi Game Reserve und/oder dem Chobe National Park mit dem eigenen Mietwagen unterwegs ist, der benötigt nicht nur zwingend einen Allrad Mietwagen oder auch unbedingt Erfahrung was das 4x4 Fahren in Tiefsand und durch Wasser angeht. Die beliebte Strecke Moremi Game Reserve durch die Savuti Area zum Chobe National Park ist nichts für Anfänger. Diese Strecke ist für Allradanfänger viel zu gefährlich! Dringende Empfehlung Finger weg. Auch das Fahren durch die Makgadikgadi –Salzpfannen ist nicht ungefährlich. In dem von mir empfohlenen Reiseführer: Ilona Hupe: Botswana ist das sehr anschaulich dargestellt.

Einreise mit dem Mietwagen nach Botswana
Veterinärkontrolle in BotswanaWir haben Botswana aus Namibia kommend über den Caprivi Streifen erreicht und sind über die Ngoma Bridge nach Botswana eingereist. Zehn Tage später haben wir Botswana wieder über den Grenzübergang Mamuno / Buitepos auf der Fernstrecke B6 zwischen Ghanzi und Windhoek verlassen.
Für die Einreise nach Botswana mit dem Mietwagen, benötigt man:
1. Einen Internationalen Führerschein.
2. Ein Permit der Mietwagenfirma, das bestätigt, dass der Mietwagen nach Botswana über die Grenze darf. Dabei handelt es sich um den "Letter of Authorization", den man sich am besten bei der Mietwagenübernahme von der Mietwagenfirma ausstellen lässt. Was selbstverständlich kostenpflichtig ist.
3. Am Zollschalter muss dann für jedes Fahrzeug eine Kfz-Haftpflichtversicherung – "Third Party Insurance", Motor Vehicle Insurance – abgeschlossen werden.
NABO12_048154. Außerdem muss ebenfalls beim Zoll die Straßenbenutzungsgebühren -„Short Term Permit"- bezahlt werden. Die Höhe der Gebühr richtet sich nach dem Fahrzeugtyp.
Viel Bürokratie und eine ganze schöne Summe Geld, aber von nichts kommt nichts. Das ganze muss in Bargeld bezahlt werden.


Nachdem alles erledigt ist, müssen wir bei der Einreise an der Ngoma Bridge durch eine Senke mit Desinfektionsbrühe fahren und all unsere mitgeführten Schuhsohlen an einem Lappen mit dem Mittel abtreten. Dadurch soll die Ausbreitung von Tierseuchen wie Maul und Klauenseuche verhindert werden.

Botswanas Geschichte
Botswana WappenBereits im 14. Jahrhundert besiedelten die Batswana weite Teile des heutigen Botswana. Danach kam es immer wieder zu kriegerischen Auseinandersetzungen mit anderen afrikanischen Völkern, bis hin zu den Zulukriegen im 19. Jahrhundert. Um 1840 begann in Botswana die Kolonialisierung. Die erste Missionsstation wurde 1845 von Sir David Livingstone in Kolobeng gegründet.
Hererofrauen - BotswanaDie durch die Burenkriege aus Südafrika vertriebenen Buren breiteten sich im 19. Jahrhundert auf dem Gebiet von Botswana aus, wo sie die Einheimischen zu Sklaven machten und hohe Steuern von ihnen verlangten. Daraufhin riefen die botswanischen Gemeinden 1876 die Briten um Hilfe.
Herero Frau in BotswanaDie Briten erklärten am 30. September 1885 das Gebiet des heutigen Botswana zu ihrem Protektorat. Also nicht zu ihrer Kolonie, was aber keinen Unterschied bedeutete.
Die Briten boten Botswana zwar Schutz, aber für eine Entwicklung des Landes sorgten sie in keinster Weise. Verwaltet wurde das Gebiet von den Briten von Mafikeng in Südafrika aus. Botswana hatte auf seinem Staatsgebiet keine eigene Hauptstadt. 1965 wurde Gaborone Botswanas Hauptstadt und 1966 wurde Botswana von den Briten in die Unabhängigkeit entlassen und trat dem British Commonwealth bei. Botswana zählte zu dem Zeitpunkt der Unabhängigkeit zu den ärmsten Ländern der Welt. 1967 wurden bei Orapa die ersten großen Diamantenfelder entdeckt. Ein Jahr nach der Unabhängigkeit, ein Schelm wer böses dabei denkt. Man munkelt, dass die Diamanten schon eine Weile vorher entdeckt wurden und die Botswana nur darauf warteten das sich die Briten verzogen. Auf jeden Fall geht es Botswana seit dem sehr gut. Eine umsichtige Verteilungspolitik der Regierung und eine geringe Korruption machten Botswana zu einem nahezu schuldenfreien Land mit konstantem Wirtschaftswachstum.

Jetzt aber zurück auf die Piste...

Pfeilegesamtrot