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 Nachdem wir unsere Zimmer in der Chobe Marina Lodge bezogen hatten, sind wir zur Rezeption gegangen um uns über Touren in den Chobe Nationalpark zu erkundigen. Auf jeden Fall wollten wir an einer Bootstour auf dem Chobe River durch den Chobe Nationalpark teilnehmen. Wir wurden an den Tour Veranstalter African Odyssey verwiesen, der sein Büro schräg gegenüber von der Rezeption hat. Als wir dort nach der Bootstour fragen, teilt man uns mit, dass die nächste in 10 Minuten unten am Bootssteg startet. Wenn wir mitwollten, sollten wir nur kurz unsere Namen auf eine Liste schreiben und zum Bootsanleger gehen. Na wenn das kein Timing ist. Dann noch der unkomplizierte Buchungsvorgang, perfekt!
Also auf zum Boot und gute Plätze sichern. Kaum haben wir unsere Plätze eingenommen, geht die Fahrt auch schon los. Zunächst auf der linken Seite vorbei an weiteren Lodges am Ufer des Chobe River. Auf der rechten Seite liegt Sedudu Island. Auf der Insel grasen einzelne Letschwe oder Lechwe Antilopen.
Diese Antilopenart haben wir in diesem Urlaub zum ersten Mal gesehen, was auch nicht weiter verwundert, denn sie lebt nur in Botswana, Namibia, Angola und Sambia. Sie ernähren sich von fast ausschließlich von Sumpfgräsern. Na dann leben sie hier ja im Paradies.
 
Die flachen Boote haben kaum Tiefgang, so dass wir mit dem Bug direkt bis ans Ufer heran gleiten können, ohne die Tiere dabei zu stören. Links am Festlandufer und rechts am Sedudu Island Ufer halten wir immer wieder bei vielen verschiedenen Tieren. Büffel, Antilopen, Krokodilen, Hippos, Komorane, Seeadler, Wasserböcke…
 
 
 Das Highlight der Tour sind für mich aber die Elefanten. Einzelne oder auch kleine Herden kommen aus den Wäldern des Chobe Nationalpark an den Chobe River um zu trinken. Dazu haben die Elefanten quer die Wälder ihre "Highways" getreten. Über flache Stellen im Chobe River, kommen die Elefanten und auch die Büffel auch auf Sedudu Island.
Unsere Bootstour dauert insgesamt drei Stunden und führt uns einmal um Sedudu Island. Sedudu Island ist heute der offizielle Name, denn die Insel gehört nach langen Streitigkeiten zu Botswana. Auch Namibia, das damals noch zu Südafrika gehörte, stellte lange Zeit Ansprüche die Insel, die in Namibia Kasikili Island hieß, zu besitzen. Um diese nur 5 km² große unbedeutende Insel gab es fast 100 Jahre Streit, der erst vom Internationalen Gerichtshof in Den Haag geschlichtet werden konnte.
 
Das Problem war, dass der Chobe River, der hier die Grenze zwischen Namibia (damals Südafrika) und Botswana bildet sowohl nördlich als auch südlich um Sedudu Island herum fließt. Ist nun der Northern Channel oder der Southern Channel der Hauptarm des Chobe Rivers?
Denn der Hauptarm sollte die Grenze bilden. 1980 kam es zu einem militärischen Zusammenstoß zwischen Südafrikanischen und Botswanischen Soldaten, da jeder mit seinem Kartenmaterial glaube auf eigenem Land unterwegs zu sein. Es fielen Schüsse, aber niemand wurde verletzt.
Als Südafrika Namibia in die Unabhängigkeit entließ erlosch der Streit nicht etwa, ganz im Gegenteil, Namibia schickte Militär in den Caprivi Streifen und es kam fast zum Krieg. Da aber sowohl Botswana, als auch Namibia zu den friedlichsten Afrikanischen Ländern gehören wurde der Internationalen Gerichtshof in Den Haag angerufen. Der entschied zu Gunsten Botswanas, das sich aber als fairer Sieger zeigte, die auf der Insel lebenden namibischen Fischer und Hirten durften dort wohnen bleiben.
Am meisten Tiere haben wir etwa am Wendepunkt unserer Tour, da wo der Northern Channel und Southern Channel zusammenfließen, angetroffen. Größere Elefanten- und auch Büffelherden.
Wir fahren auch an einem Hausboot vorbei. Ein Hausboot auf dem Chobe River ist die Alternative zur Lodge in Kasane. Wer bereit ist etwas tiefer in die Tasche zu greifen, der kann mitten im Chobe Nationalpark auf einem Hausboot übernachten. Anders als bei unserem Hausboot auf dem Lake Powell in den USA darf man das Hausboot allerdings nicht selber lenken. Man mietet eine Kabine auf dem Hausboot und nicht das ganze Hausboot. Geboten wird dafür Vollverpflegung inkl. Essen, Trinken, Parkeintritte, Transfers und Reiseleitung.
Die Hausboote unterschiedlicher Größte variieren im 4 oder 5 Sterne Bereich. Jedes Boot verfügt über komfortable Zimmer, mit eigenem Badezimmer und einem riesigen Panoramafenster. Bestimmte Anbieter stellen sogar jeder Kabine ein eigenes Bötchen zur Verfügung, mit dem private Fotosafaris unternommen werden können. Das Schöne an so einer Hausbootnacht ist mit Sicherheit, dass man den Chobe River, Sedudu Island und den Chobe Nationalpark nach Sonnenuntergang und früh am Morgen für sich alleine hat. Alle Boote verlassen zum Sonnenuntergang den Fluss, nur wer eine Übernachtung auf dem Hausboot gemietet hat, kann den Hippos und den anderen Tieren in der Nacht lauschen.
Der Zeitpunkt der Tour ist perfekt gewählt, wir sind gegen 16:00 losgefahren, als die Sonne schon nicht mehr so senkrecht am Himmel stand.
Das weiche Licht lässt die Landschaft noch lieblicher erscheinen als sie es eh schon ist. Das die Tour dann auch noch mit einem wunderschönem Sonnenuntergang über dem Chobe River endet, ist eine besonders schöne Zugabe.
Hier noch ein Video von unserem Chobe Game Drive mit dem Boot
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