In Abu Dhabi wollte ich Nicole und Peter auf jeden Fall die Sheikh Zayed Moschee zeigen und außerdem wollte ich gerne vom Oberservation Deck des Etihad Towers auf Abu Dhabi blicken. Als ich ein wenig gegoogelt habe, bin ich auf die Abu Dhabi Citytour mit Ethiad Tower von Bakadi Dreams gestoßen. Da wir 2014 bereits eine Wüstentour bei Bakadi Dreams gebucht haben und sehr zufrieden waren, haben wir nicht lange gezögert und uns für die Tour entschieden. Treffpunkt war morgens um 9:00 Uhr, alle 8 Teilnehmer waren pünktlich und so ging es auch gleich los. Erste Station war sinnvollerweise die Sheikh Zayed Moschee rund 20km außerhalb des Zentrums von Abu Dhabi. Auf der Fahrt dorthin erzählte uns unser Reiseleiter ein paar Hintergrundinformationen zu den Vereinigten Arabischen Emiraten, Abu Dhabi, und der Sheikh Zayed Moschee. An der Sheikh Zayed Moschee angekommen müssen wir uns der strengen Prüfung der Kleiderordnung unterwerfen. Ein "Uniformierter" prüft ob bei den Männern die Knie und die Schultern bedeckt sind und bei den Frauen Fuß- und Handknöchel, sowie das Haar bedeckt sind. Wenn nein kommt man nicht rein. Bei allen Damen gibt es irgendetwas das dem Sheriff nicht gefällt. Bei Manuela sind die Fußknöchel nicht ausreichend bedeckt. Nun heißt es improvisieren. Zu guter Letzt lässt der Sheriff alle passieren. Im Gegensatz zu unserem ersten Besuch haben die Damen diesmal nicht die Möglichkeit eine Abaya zu leihen, denn das ist Gruppen nicht gestattet. Die werden nur einzelnen Besuchern angeboten. Nun ja, wer soll das wissen?
Korrekt gekleidet machen wir uns nun auf den Weg zum Haupteingang. Auf dem Weg dorthin kommen wir an der prunkvollen Seitenfassade vorbei. Die unzähligen Säulen spiegeln sich in den rings um die Moschee erbauten Wasserbecken. Durch diese Spiegelungen wirkt die Moschee noch größer und prachtvoller als sie eh schon ist.
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Die Außenmaße der Moschee betragen 224 x 174 Meter. Damit gehört die Sheikh Zayed Moschee zu den größten Moscheen der Welt. Wenn man zum riesigen Parkplatz zurück schaut hat man eher das Gefühl man geht auf ein Konzert oder ein Fußballstadion. Aber klar in die Sheikh Zayed Moschee passen 40000 Gläubige und sie liegt weit außerhalb der Stadt, von daher muss der Parkplatz schon Platz für viele Autos bieten. Am Haupteingang angekommen müssen wir noch einmal eine Kleidungsprüfung überstehen bevor wir den großen rechteckigen Innenhof der Moschee betreten dürfen. Im Gegensatz zum ersten Besuch ist der Hof aber abgesperrt und der Eingang ist nicht mehr quer über den Platz, sondern über die seitlichen Arkaden. Nach ein paar Bildern gehen wir dann auch die Arkaden entlang und sehen im Gegensatz zum ersten Besuch völlig andere Blickwinkel auf die Moschee.
Vor dem Betreten der Gebetshalle müssen wir die Schuhe ausziehen und in ein Regal stellen. Vor dem eigentlichen Gebetssaal kommen wir durch eine Eingangshalle mit großen golden Türen. Rings um die Türen sind Blumen auf die Wände gemalt und an der Decke hängt ein riesiger Kronleuchter. Riesig dachten wir zumindest bis wir den Kronleuchter im Gebetssaal gesehen haben. Als wir den Gebetssaal betreten fallen uns drei Dinge besonders ist Auge. Als erstes die großen schlichten Säulen, die aussehen als wenn sich in ihrer Mitte ein Messingbehälter befindet. Die Säulen sind unterhalb der drei großen Kuppeln angebracht und verlaufen nach oben sehr harmonisch zu den Kuppeln hin.
Die Hauptkuppel hat eine Gesamthöhe von 75 Metern und einen Durchmesser von 32,2 Metern. Damit ist sie die größte Moscheekuppel der Welt. Wobei wir auch schon bei der zweiten Auffälligkeit sind. In jeder Kuppel hängt ein Kronleuchter aus vergoldetem Messing und Edelstahl. Der Rohling stammt aus Deutschland. Der Kronleuchter unter der Hauptkuppel hat einen Durchmesser von 10 Metern und einer Höhe von 15 Metern. Er wiegt über neun Tonnen und gilt als der größte Kronleuchter der Welt. Die von LEDs angestrahlten tropfenförmigen Kristalle glänzen in unzähligen Farben. Auf der dritten Auffälligkeit stehen wir gerade, ein 5627 Quadratmeter großer handgeknüpften Teppich aus dem Iran.
Das gute Stück ist 47 Tonnen schwer und gilt, ihr könnt es euch schon denken, als größter handgeknüpfter Teppich der Welt. Die Baukosten der 2007 eröffneten Scheich Zayed Moschee betrugen 545 Millionen US-Dollar. Namensgeber ist übrigens der Emir Zayid bin Sultan Al Nahyan, einem Mitgründer und erstem Präsidenten der Vereinigten Arabischen Emirate. So wir sind einmal rum, ziehen unsere Schuhe wieder an und verlassen so langsam die Moschee. Auf dem Rückweg werden wir diesmal zwangsweise durch einen Souvenirshop geführt. Aha den gab es damals auch noch nicht. Hätten sie aber auch weglassen können. Den Bericht und vor allem die schönen Bilder von unserem letzten Besuch findet ihr HIER.
Wir kleiden uns wieder dem Wetter entsprechend und fahren zurück in Richtung Innenstadt von Abu Dhabi. Unser nächstes Ziel ist das Heritage Village auf Breakwater Island. Wir waren zwar schon zweimal auf Breakwater Island aber noch nie im Heritage Village. Bis jetzt haben wir nur die Marina Mall mit ihrem Aussichtsturm und den Aussichtspunkt auf die Skyline hinter dem Heritage Village besucht.
Das Heritage Village ist ein Freilichtmuseum in dem das traditionelle Leben der Beduinen nachempfunden werden kann. Außerdem wird die rasante Entwicklung Abu Dhabis von einem armen Fischerdorf zur vermögenden Großstadt in wenigen Jahrzehnten sehr gut veranschaulicht. Der Eintritt ins Heritage Village ist kostenlos was vor allem auch den vielen Gastarbeitern im Land die Möglichkeit geben soll das Heritage Village zu besuchen.
Die Historie der Herrscherfamilie wird sehr gut veranschaulicht. Unter anderem mit vielen Bildern in einem extra Gebäude visualisiert und mit vielen authentischen Ausstellungsstücken untermalt. Auch die traditionelle Handwerkskunst hat nicht nur einen Ausstellungsbereich, sondern auch die Werkstätten sind originalgetreu nachgebildet und vor allem wird dort auch in traditioneller Weise produziert.
Auf der anderen Seite gibt es leider auch die typischen Touristenstände mit der Billigware aus Asien. Aus meiner Sicht hier völlig unangebracht, aber ein interessanter Gegensatz zu den traditionellen Kunstgegenständen der einheimischen Handwerker.
Zum Schluss unseres Heritage Village Besuchs gehen wir noch hinunter Strand. Hier am Ende von Breakwater Island hat man den besten Blick auf die moderne Skyline von Abu Dhabi. Wir schauen auf das Ende der 60 km2 Halbinsel, auf der Abu Dhabi City liegt. In Abu Dhabi City leben heute ca. 900000 Menschen. In Abu Dhabi insgesamt etwa 1,6 Mio. auf einer Fläche von 67340 km2. Auf einem 1/1000 der Landesfläche drängen knapp 60% aller Einwohner. Kein Wunder, der größte Teil des Landes ist natürlich Wüste. Mit seinen 67340 km2 ist Abu Dhabi das größte aller sieben Emirate.
Nach einem kleinen Foto-Shooting beenden wir unseren Besuch und machen uns auf den Weg zu den Etihad Towers. Unterwegs legen wir einen kleinen Stopp an einem Aussichtspunkt auf das Emirates Palace Hotel, die Etihad Towers und den Palast des Scheichs von Abu Dhabi ein. Leider liegt, wie schon bei unserer Radtour, alles im Gegenlicht. Dieser Spot müsste am frühen Vormittag besucht werden, denn die Sonne steht hier bereits mittags sehr ungünstig zum Fotografieren. Ging aber nicht, da die Tour ja sinnvoller Weise an der Moschee begann.
Der letzte Spot unserer Tour ist das Observation Deck in den Etihad Towers, worauf ich mich am meisten gefreut habe. Bei den Etihad Towers handelt es sich um einen Gebäudekomplex bestehend aus fünf Hochhäusern unterschiedlicher Höhe und Verwendung.
Der niedrigste Turm ist 217 Meter hoch, der höchste Turm ist 305 Meter hoch. Drei Türme sind Wohntürme die aus insgesamt 885 Penthäusern und Wohnungen bestehen. Dann gibt es noch einen Büroturm mit 46.000 Quadratmetern Bürofläche und den Hotelturm Jumeirah at Etihad Towers der, wie der Name schon sagt, das Jumeirah Hotel in Abu Dhabi beherbergt. Alle Türme sind durch ein Podium verbunden, das sich über insgesamt vier Ebenen erstreckt. Neben mehreren Restaurants befinden sich hier auch über 35 Luxusboutiquen in der „Avenue at Etihad Towers“ sowie das Konferenzzentrum. Der Gebäudekomplex wurde in fünf Jahren Bauzeit zwischen 2006 und 2011 aus dem Boden gestampft. Unser Ziel, das Observation Deck at 300 befindet sich im Hotel Jumeirah at Etihad Towers. Das Jumeirah at Etihad Towers ist ein luxuriöses fünf Sterne Hotel. Es verfügt über 382 Zimmer und Suiten, 199 Apartments mit Hotelservice sowie zwölf verschiedene Restaurants und Bars. Fitness-Clubs und Wellness-Spa sind selbstverständlich auch vorhanden. Wir fahren vor das Hotel und gehen durch einen Seiteneingang direkt zu dem Fahrstuhl der zum Observation Deck at 300 fährt.
Vor dem Fahrstuhl steht ein Hotelangestellter, der die Tickets kontrolliert, die in unserem Fall Bestandteil der Tour mit Bakadi Dreams sind. Als Hotelgast des Jumeirah at Etihad Towers Hotel kann man das Observation Deck kostenlos besuchen, man muss nur seine Zimmerkarte vorzeigen und hat dann freien Zugang. Wenn ihr das Observation Deck at 300 individuell besuchen wollt, müsst ihr euch im Jumeirah Hotel ein Ticket kaufen bevor ihr mit dem Fahrstuhl nach oben fahren könnt.
Das Ticket kostet zurzeit 75 Dirham, von denen 50 Dirham als Gutschein für Speisen und Getränke angerechnet werden. Der Fahrstuhl ist rasend schnell und katapultiert uns in kurzer Zeit in die 74. Etage in der sich das Observation Deck at 300 befindet. Oben angekommen werden wir zu den für uns reservierten Tischen geführt. Wir sitzen in eleganten Design-Loungemöbeln und uns wird ein Stück Kuchen und ein Kaffee serviert.
Sehr lecker, aber von den Tischen haben wir keinen direkten Blick aus den Fenstern, deshalb hält es uns nicht lange auf unseren Plätzen.
Wir gehen einmal komplett um die 360-Grad Panoramaplattform herum und machen natürlich reichlich Fotos aus der Vogelperspektive auf Abu Dhabi. Es bietet sich wirklich ein gewaltiger Blick aus fast 300 Metern Höhe auf die Skyline Abu Dhabis, die Corniche, Breakwater Island, das Hinterland Abu Dhabis und den Persischen Golf.
Besonders beeindruckend ist der Blick in nördlicher Richtung auf den Palast des Scheichs von Abu Dhabi und das Emirates Palace Hotel. Von hier oben lassen sich die Größe und der Prunk beider Anlagen am besten Begreifen. Aber auch in nordöstlicher Richtung der Blick auf Breakwater Island und entlang der Corniche ist gigantisch. Die Öffnungszeiten des Observation Deck at 300 sind täglich von 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr. Am Abend ist das Observation Deck at 300 für exklusive Privatveranstaltungen buchbar. Was das wohl kosten mag….
Hier das Video unseres Observation Deck at 300 Besuchs
Als alle Fotos gemacht sind wird es auch schon Zeit aufzubrechen. Unser Guide bringt uns entlang der Corniche direkt zum Hafen in dem die AIDAstella bereits zur Abfahrt vorbereitet wird. Die Tour hat uns wirklich gut gefallen. Sowohl die Sheikh Zayed Moschee als auch der Blick vom Observation Deck at 300 sind gigantisch. Wir suchen uns einen schönen Platz an der Ocean Bar, denn heute heißt es bereits um 17:00 Uhr Leinen los. Somit haben wir die Chance das Auslaufen bei Sonnenuntergang genießen zu können.
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