Bei unserem ersten Besuch auf Antigua haben wir eine komplette Inseltour mit einem privaten Anbieter gemacht. Die gleiche Tour nochmal sollte es nicht sein. Wir wollten gerne die Highlights an Land mit einer Bootsfahrt entlang der tollen Strände kombinieren, so wie wir das vor Jahren schon mal auf St. Lucia gemacht haben. Überraschender Weise wurden wir bei privaten Anbietern nicht fündig. Noch überraschender hatte aber TUI-Cruises solch eine Tour im Angebot. Da haben wir sofort zugeschlagen und die Tour „Antigua zu Land und zu Wasser“ gebucht.

Die Tour startet ganz entspannt um 10:00 Uhr und unser Guide Sherene begrüßt uns bei der Fahrt aus St. John’s heraus sehr fröhlich. Das ist ja schon mal ein guter Start in die Tour. Die Fahrt geht quer über Antigua und so hat Sherene genug Zeit uns von Land und Leute zu erzählen. Das macht sie sehr locker und zieht uns mit Fragen immer wieder ins Gespräch hinein. Unterwegs weißt sie immer wieder auf Ortschaften und Bauwerke hin.
So vergeht die Fahrt wie im Flug und wir erreichen unser erstes Ziel, das Dow's Hill Interpretation Center. Das Dow's Hill Interpretation Center wurde 1992 eröffnet und ist Teil des Nelson's Dockyard National Parks. Im Museum gibt es eine kleine Ausstellung, vor allem aber eine sehr schöne 15-minütige Multimedia-Show über die Geschichte der Insel von der Indianerzeit bis zur Gegenwart, sogar in Deutsch.

Die Show rundet die Infos von Sherene während der Fahrt sehr schön ab. Nach der Show haben wir noch Zeit einen ersten Blick auf die Buchten von English Harbour zu werfen. Schon nicht schlecht oder…

…aber wer nun meint dieser Blick sei nicht mehr zu toppen, der muss am nächsten Stopp Abbitte leisten. Nur 5 Minuten mit dem Bus entfernt liegt Shirley Heights, einer der schönsten Aussichtspunkte der Karibik. Das Gebäude am Eingang von Shirley Heights ist heute ein Souvenirshop und ein Restaurant.

Shirley Heights ist ein ehemaliger Militäraussichtsturm und Geschützbatterie 490 Meter hoch über English Harbour und Falmouth Harbour. Ein idealer Ort, um das Meer nach herannahenden Feinden abzusuchen und deren Angriffe abzuwehren.

Der Blick von hier ist wirklich ein Traum und kaum zu toppen. English Harbour und Falmouth Harbour liegen uns zu Füßen und wir schauen von hier genau auf das Fort Berkeley und Nelson’s Dockyard. Hier könnte ich mich hinsetzen und stundenlang nach unten schauen, aber wie das so ist, wir haben doch keine Zeit. :-)
Unser nächstes Ziel Nelson’s Dockyard haben wir eben gerade von oben angesehen. Um dorthin zu gelangen fahren wir durch den Ort English Harbour, der ist heute ein großes Yacht- und Bootszentrum. Der Ort kann gleich zwei geschützte Tiefwasserhäfen vorweisen. Da ist zum einen Falmouth Harbour in der Falmouth Bay und gleich nebenan English Harbour in der Freeman’s Bay.

In der Freeman’s Bay liegt mit dem Nelson’s Dockyard auch der wichtigste Teil des Nelson’s Dockyard National Park. Auch der Aussichtspunkt Shirley Heights und das Dow's Hill Interpretation Center gehören zum Nationalpark. Nelson’s Dockyard ist ein Freilichtmuseum und die größte Touristenattraktion auf Antigua. Hier ist immer viel los, kein Wunder hier war der Namensgeber Lord Admiral Horatio Nelson damals stationiert und von diesem sicheren Naturhafen führte er seine Eroberungen im Gebiet der Kleinen Antillen durch. Die Anlage Nelson’s Dockyard wurde von der Royal Navy im 17. und 18. Jahrhundert gebaut. Es handelt sich um Werkstätten, Wohn- und Lagerhäuser für den damaligen Hafen.
 
In den 1950ern wurde die Anlage von dem Verein Friends of English Harbours renoviert und als Museum von der Organisation National Parks Antigua verwaltet. Wir haben 45 Minuten Zeit um durch die Anlage zu schlendern und schauen uns das Museum, die Bäckerei, die Restaurants, das Hotel und Yachthafen-Gebäude an.

Natürlich bleibt auch genug Zeit um die Megayachten zu begutachten. Erstaunlicherweise gehört Nelson’s Dockyard erst seit 2016 zum UNESCO-Weltkulturerbe, aber besser spät als nie.
 
Nach der Besichtigung von Nelson’s Dockyard fahren wir mit dem Bus an die Westküste zum Jolly Harbour, wo ein Katamaran auf uns wartet. Unterwegs erzählt uns Sherene, dass es ihr heute Morgen gar nicht gut ging, aber sie unbedingt für diese Tour fit werden wollte, also hat sie ein Schluck Rum getrunken und schon ging es ihr besser. Rum ist ihre Medizin. Rum hilft gegen alles, Magenprobleme, Zahnschmerzen, Übelkeit…. Ein Schluck Rum und alles ist gut. Nun uns geht es ja gar nicht schlecht, aber trotzdem bietet uns Sherene einen Schluck ihrer persönlichen Medizin an. Wirklich lecker und natürlich nicht zu vergleichen mit dem Fusel in unseren Supermärkten.

Als wir Jolly Harbour erreichen, wartet der Katamaran bereits auf uns. Wir suchen uns einen schönen Platz, aber das Boot ist so groß das jeder genug Platz hat und je nach Bedarf einen Sonnen- oder Schattenplatz aufsuchen kann. Das ist super, so kann ich von überall und in alle Richtungen Fotos machen. Die Fahrt geht zunächst aus Jolly Harbours hinaus, was schon eine ganze Weile dauert, den Jolly Harbour ist nicht nur ein Hafen, sondern ein Ferienort mit Hotels und Stränden.
 
 
Sofort nach dem Ablegen ist die Bar geöffnet, alle Getränke sind im Preis der Tour inkludiert. Na darauf erstmal einen leckeren Rumpunsch.


Nach Verlassen des Jolly Harbours biegen wir Richtung Norden ab und kommen an vielen traumhaften Buchten und Stränden vorbei. Na Antigua verfügt angeblich über 365 Strände, also für jeden Tag einen, da muss ja der eine oder andere Traumstrand dabei sein.
Der erste der uns besonders ins Auge fällt ist der Hermitage Bay Beach mit dem gleichnamigen 5 Sterne Hotel, das sich wunderbar in die Landschaft einfügt. Da könnte man es bestimmt aushalten, aber uns geht’s hier ja auch richtig gut.


Inzwischen ist auch das Essen fertig, so dass wir uns mit einer Kleinigkeit stärken können, auch wenn das nicht unbedingt notwendig gewesen wäre. Aber eine Unterlage bei den ganzen Rumpunsch ist gar nicht so verkehrt. :-)

Es reiht sich wirklich ein Traumstrand an den nächsten. Als nächstes kommt ein markanter Felsen in unserem Blickfeld, der Hawksbill Rock, der je nach Position unterschiedlich aussieht. Am deutlichsten kann man den Frosch erkennen, aber als ich die Kamera zur Hand hatte war‘s zu spät. Aber auch so sieht der Felsen wie modelliert aus. Nun gut, ist er ja auch, aber vom Wasser und nicht von Menschenhand.

In der anschließenden Landing Bay befindet sich das 3 Sterne Hawksbill Resort Antigua. Auch der folgende Galley Beach mit dem Galley Bay Resort und Spa schaut traumhaft aus. Der Kapitän steuert um eine Klippe mit ein paar netten Villen herum in die Deep Bay hinein.
 
Hier am Deep Bay Beach ankern wir und legen eine Pause ein. Herrlich! Der Katamaran wird fest vertäut und die Leiter heruntergelassen. Wir steigen die Treppe hinunter und gehen durch das knietiefe Wasser an den Deep Bay Beach. Sehr schön warm ist das Wasser in der Deep Bay. Wir gehen am Strand entlang und genießen das Leben.
 
Die bunten Souvenirhütten am Strand bieten einen tollen Kontrast zu den Palmen und den wunderschönen Karibikstrand. Wir bleiben eine knappe Stunde in der Bucht und lassen es uns gut gehen.
 
Wieder an Bord müssen wir uns natürlich sofort mit einem Rumpunsch stärken. :-)

Die Crew und Sherene sind wirklich alles andere als geizig. Ist das Glas leer wird sogleich für Nachschub gesorgt und so verwundert es nicht das bei dem einen oder die andere die Beine locker werden und der Katamaran als Tanzfläche dienen muss. Sherene ist eine echte Stimmungsbombe und reißt alle mit. Wir haben den ganzen Tag mächtig Spaß, so muss ein Ausflug sein.
 
Leider biegen wir nun schon in die Hafenbucht ein und sind gleich zurück im Hafen. Ups als wir auf die vier Kreuzfahrtschiffe im Hafen zufahren sehen wir das die Celebrity Equinox gerade im Begriff ist abzulegen. Das heißt die Hafeneinfahrt ist für uns gesperrt und wir müssen warten. Das heißt aber auch die Party geht weiter. Sherene tanzt noch einen und wir lassen uns von ihrer Stimmung anstecken.
 
Es dauert eine ganze Weile bis die Equinox den Hafen freigibt und wir neben der Mein Schiff 2 in den Hafen einfahren. Wir haben Spaß bis zum Aussteigen, das haben wir in dieser Form noch nie erlebt. Danke Sherene für einen der besten Ausflüge die wir je mitgemacht haben. Das lag natürlich zum einen an der Zusammenstellung des Ausflugs, zum anderen aber an Sherene und nicht zuletzt an allen Teilnehmern der Tour.
 
Glücklich und zufrieden gehen wir an Bord der Mein Schiff 2 und schauen von der Außenalsterbar auf St. John’s. Die Getränke dabei sind komischerweise alkoholfrei. :-)
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