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Grenada - Inseltour

 

Grenada Flagge TUI-Cruises - Mein Schiff 2Heute werden wir erst kurz vor dem Einlaufen wach. Also schnell raus auf den Balkon und einen ersten Blick auf St. George genießen. Aber viel Zeit ist heute nicht, denn unsere Tour beginnt bereits um 8:30 Uhr. Aber der Reihe nach. Da wir recht spät dran sind entschließen wir uns heute im Buffetrestaurant Ankelmannsplatz zu frühstücken. Nun gut es geht halt schneller, aber wie schon auf der Schiffsseite beschrieben, ist es doch recht hektisch. Nach dem Frühstück begeben wir uns schnell ins Hafenterminal, wo der Treffpunkt für unsere Tour ist.
Entschieden haben wir uns heute für eine Ganztagestour mit K&J Tours. Wie immer wollten wir an einem Tag möglichst viel sehen. Ich hatte mich vorher im Internet schlau gelesen welche Highlights an einem Tag von St. George aus zu erreichen sind und die deckten sich fast hundertprozentig mit dem Angebot von K&J Tours. Als Alexander June mir im netten Mailverlauf auch noch anbot zusätzlich eine Rum-Destillerie mit einzubauen war die Entscheidung pro K&J Tours gefallen.
Küste von GrenadaEin paar Minuten zu früh stehen wir im Terminal und warten auf unseren Guide. 8:30 Uhr hinter der Absperrung mit einem Schild "K&J Tours" in der Hand, stand in der E-Mail. Da das Terminal etwas unübersichtlich ist, dauerte es etwas bis wir uns gefunden hatten. Dafür ging es nach kurzer Begrüßung gleich los. Wir waren etwas überrascht und fragten wo wir denn die Anderen aufsammeln würden. Alexander antwortete wir wären heute die einzigen Kunden. Auch nicht schlecht, eine private Tour zum gleichen Preis.
Nachdem wir uns einen gemütlichen Platz in dem Minibus gesucht hatten fuhren wir Richtung Norden aus St. George, oder auch Georgetown genannt, heraus.
Grenada ist die südlichste der Inseln über dem Wind und liegt ca. 175 Kilometer südlich von St. Lucia und 200 Kilometer nördlich von Venezuela. Grenada hat eine Breite von 18 km und einer Länge von 34 km. Die höchste Erhebung ist der 840 Meter hohe Mount Saint Catherine. Insgesamt besteht der Staat Grenada aus drei Inseln. Die deutlich kleineren Inseln Carriacou und Petit Martinique gehören auch zu Grenada. Carriacou und Petit Martinique zählen auch zu der Inselkette der Grenadinen, die aber nur eben nur eine Inselkette sind und kein eigener Staat. Die restlichen Inseln der Grenadinen gehören zu dem Staat Saint Vincent. Alles klar oder erst richtig verwirrt? :-))
Muskatnussbaum aufd GrenadaWir fahren die ganze Zeit die Küstenstraße entlang, bis wir in eine unscheinbare Stichstraße abbiegen, die uns zu unserem ersten Ziel den Concord Wasserfällen führt. Bereits nach wenigen Metern sind wir mitten im Urwald. Die Straße geht stetig bergan.

Ananasbaum auf Grenada

Alexander hält an, wir steigen aus und Alexander erzählt uns viel über die Flora und Fauna Grenadas. Vor allen Dingen zeigt er uns hier die Fauna. Er erklärt uns das Grenada sehr fruchtbare Böden vorweisen kann, was auf das feuchtwarme Klima der Natur zurückzuführen ist. An einem Muskatnussbaum erklärt er uns die Frucht und zeigt uns die Muskatnussblüte oder Macis, den roten Mantel um die Musskatnuss. An Büschen und Bäumen direkt am Straßenrand zeigt uns Alex viele Gewürze und Früchte, die hier wild wachsen. Für uns ein toller Anblick.

Muskatnussblüte oder MacisStraßenhändler an den Concord Wasserfälle

 

 

 

 

 

 

 

 

Eingang zu den Concord WasserfälleAm Ende der Straße erreichen wir die Concord Wasserfälle. Der Zutritt zu den Wasserfällen erfolgt durch ein Souvenirgeschäft. Wie geschäftstüchtig. Ist das etwa der US amerikanische Einfluss? :-)
Zum Wasserfall geht es ein paar Stufen nach unten. Unten angekommen schauen wir auf den Concord Wasserfall, der sich in einen Pool ergießt. Aber es heißt doch Concord Wasserfälle. Somit müssten es also mehrere sein. Sind es auch. Die Concord Wasserfälle bestehen aus drei Wasserfällen. Wir schauen hier auf den untersten.

Holger unterwegs zu den Concord Wasserfälle

 

 

 

Concord Wasserfälle

 

Der Zweite ist auf einer 45 minütigen Wanderung durch eine Muskatnuss Plantage zu erreichen. Den Dritten zu erreichen dauert noch länger und man benötigt einen Führer. Gut, dass kommt für uns nicht in Frage, wir wollen ja noch mehr von der tollen Landschaft Grenadas sehen.

 

 

 

Concord Wasserfälle

 

 

 

Grenada Natur pur

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Fischer auf Grenada


Wir fahren zurück zur Hauptstraße und weiter die Küste entlang. Unterwegs können wir Fischer bei ihrer Arbeit beobachten. Sehr interessant, im stehen in einem wackeligen Ruderboot. Respekt.

 

Muskatfabrik auf Grenada

 

 

 

 

 

Wir erreichen Charlotte Town oder auch Gouyave. Highlight der Stadt ist die Spice Factory / Gewürzfabrik. Schließlich sind wir auf der Gewürzinsel, da wird es Zeit das wir uns mal mit diesem Thema befassen.

Muskatnüsse zum trocknen ausgebreitetDie Spice Factory in Gouyave könnte auch Nutmeg Factory, also Muskatfabrik heißen, denn hier dreht sich alles um Muskat. Rund ein Drittel aller Muskatnüsse weltweit stammen aus Grenada. Das Gebäude in dem die Muskatfabrik untergebracht ist, hat schon deutlich bessere Tage gesehen. Wind und Wetter haben hier ganz schön genagt. Alex meldet uns zur Führung an. Eine Angestellte mit einer alten Schürze und holprigen Englisch begrüßt uns und erklärt uns zunächst grob den Aufbau der Fabrik. Wie warten noch auf eine weitere Gruppe und dann beginnt die Führung.

Muskatnüsse noch in ihrer Frucht

 

 


Um es vorweg zu nehmen, die Muskatnuss ist nicht die Frucht des Muskatbaumes, sondern die Samenkerne der Früchte. Hier auf den Fotos gut zu erkennen.
Nach neun Monaten am Baum platzt die Frucht des Muskatnussbaums auf und die Nuss wird aus der Frucht entfernt und in die Fabrik gebracht.
Hier werden die Muskatnüsse vorsortiert. Alle Muskatnüsse mit Mindestqualität kommen ein Stockwerk höher und werden in speziellen Regalen zum Trocknen ausgebreitet.

Aufgeschlagene Muskatnüsse

 

Der warme Wind weht durch die offenen Fenster und trocknet die Muskatnüsse. Nach dem Trocknen werden die Nüsse geknackt, die Schale entsorgt und Muskatnüsse sowie Macis getrennt sortiert. Die Macis ist das rote "Netz" das die Muskatnuss umspannt. Die Macis wird auch Muskatblüte genannt, was natürlich nichts mit der Blüte am Baum zu tun hat, sondern der getrocknete Samenmantel ist. Auch aus der Macis wird ein Gewürz hergestellt, dass aber nicht ganz so aromatisch wie Muskat selber ist.

Muskatnüsse werden sortiert

 

 


Die Muskatnuss wird nun gemahlen und das fertige Gewürz in Säcke verpackt. Die Säcke werden mit Hilfe von Schablonen noch per Hand beschriftet und schließlich in alle Welt verschickt.

Muskatnüsse in Säcken verpackt und zum Versand in aller Welt bereit.

 

 

 

 


Beim Verlassen der Fabrik gehen wir noch durch den Fabrikshop. Hier kann man alles mit Muskat kaufen. Muskatmarmelade, Muskatlikör, Muskateis, Muskatrum, Muskatkaffee…. Natürlich würzt man hier auch sonst alles mit Muskat.


Quer durch Grenada...Selbstverständlich wachsen die Muskatbäume für die Fabriken nicht wild, sondern auf Gewürzplantagen. Einige davon kann man auch besichtigen. Eine der sehenswertesten ist Dougaldston Estate. Hier lernt man, dass der Muskatnussbaum 100 Jahre alt werden kann und wild bis zu 15m hoch wird. In den Plantagen stutzt man die Bäume auf ca. 6 Meter, um sie einfacher bewirtschaften zu können.
Schulkinder auf Grenada

 

 

 

 

 

Die zwei Hurrikans (2004 Hurrikan Ivan und 2005 Hurrikan Emily), die Grenada in diesem Jahrhundert heimsuchten, zerstörten nicht nur viele Häuser, nein auch viele Muskatnussbäume wurden zerstört. Durch diese Stürme verlor Grenada seinen Status als weltgrößter Muskatlieferant an Indonesien. Neben der Muskatnuss exportiert Grenada auch noch andere Gewürze im großen Stil. In erster Linie sind dabei Zimt, Gewürznelken, Lorbeer und Ingwer zu nennen.
Mount Saint Catherine - höchster Berg auf GrenadaWir sind inzwischen unterwegs quer über die Insel in Richtung Grenville. Die Straßen sind auf der Karte als Hauptstraße verzeichnet, sind aber sehr schmal und in keinem besonders guten Zustand. Karibisch eben. Wir kommen vorbei am mit 840 Meter höchsten Berg Grenadas, dem Schichtvulkan Mount Saint Catherine.
Nach viel auf und ab, links und rechts kommen wir in den Grand Etang National Park der im Zentrum Grenadas liegt. Der Grand Etang National Park ist natürlich das größte Naturschutzgebiet Grenadas.

Ela am Besucherzentrum des Grand Etang National Park

 

 

 

Geschützt werden hier Mona Affen, unzählige Palmenarten, tropische Bäume und der Grand Etang See. Der See ist Bestandteil sehr vieler Tour auf Grenada, denn er ist etwas Besonderes. Ihr werdet euch wundern, warum ist denn so ein kleiner See etwas Besonderes? Es ist die Tatsache, dass es sich um einen Vulkankratersee handelt, denn Grenada ist neben Domenica die einzige Insel in der Karibik, die einen Vulkansee vorweisen kann. Alex fährt uns zum Grand Etang Welcome Center, das oberhalb des Grand Etang Sees auf einem Hügel liegt. Im Welcome Center schauen wir uns die kleine Ausstellung über die Flora und Fauna Grenadas an. Nichts weltbewegendes aber nett anzuschauen.
Hier am Welcome Center beginnen auch drei Wanderwege. Eine 30 minütige Wanderung führt auf einen Hügel mit Rundumblick auf die gesamte Insel. Eine zweite Wanderung führt in 1-2 Stunden rund um den See. Die längste Wanderung dauert 3-4 Stunden und führt auf den zweithöchsten Berg Grenadas, dem Mount Qua Qua. Wem dieser Weg noch nicht lang genug ist, der kann auch bis zu den Concord Falls weiter wandern. Mich hätten im Grand Etang National Park noch die Seven Sisters Waterfalls interessiert, aber dafür ist natürlich keine Zeit, wenn man nur einen Tag auf Grenada ist und eine Inseltour machen möchte.

Grand Etang National ParkGrand Etang See

 

 

 

 

 

 

 

 


Wir müssen weiter und fahren weiter die Panoramastraße durch den Nationalpark, die von Grenville nach St. George führt. Es geht durch dichte Regenwälder und kleine Dörfer und wir stoppen noch an einem Aussichtspunkt von dem wir auf die Küste und das weit entfernte St. George schauen können.

Grenadas KüsteGrenadas Küste

 

 

 

 

 

 

 

 

Fort Frederick - Blick auf St. George - Grenada

 

 


Unser nächster Stopp ist wirklich sehr schön. Wir haben inzwischen die Hanglagen oberhalb von St. George wieder erreicht und Alex fährt uns zum Fort Frederick. Den Resten eines Forts, das die Franzosen im 18. Jahrhundert erbaut haben, das aber von den Engländern alsbald zur Verteidigung vor den Franzosen genutzt wurde. Somit war St. George perfekt geschützt.

 

 

Fort Frederick - Blick auf St. George - Grenada

 

 

 

Das Fort Frederick schützte vor Angriffen von Land und Fort St. George vor Angriffen vom Meer. Sehenswert ist aber nicht das Fort Frederick selber, sondern seine Aussicht auf die Stadt St. George, deren inneren Hafen Carenage und dem gesamten Umland. Wirklich ein wunderschöner Blick, auch auf die Mein Schiff 2.

 

 


Clarks Court Rum Distillery - GrenadaWir fahren weiter und kommen zu einem Stopp, den wir vorher per Mail zusätzlich angefragt haben. Eigentlich ist er nicht Bestandteil der Tour. Jede größere Karibikinsel hat eine gute Rum-Destillerie und eine wollten wir während der Kreuzfahrt auf jeden Fall besichtigen. Da Clarks Court Rum Distillery zu den besonders beliebten karibischen Rum-Produzenten zählt bietet sich ein Besuch geradezu an.

Dampfmaschine der alten Zuckerfabrik in Clarks Court Rum Distillery - Grenada

 

 

 

 


Wir fahren auf den Hof der seit 1937 existierenden Clarks Court Rum Distillery und Alex meldet uns im Shop der Rum-Destillerie zur Führung an. Kurz darauf kommt ein freundlicher Angestellter der Rum-Destillerie und stellt sich uns als Führer für den Fabrikrundgang vor. Wir werden mit einem Helm ausgestattet und los geht es. Die Führung beginnt draußen auf dem Hof. Uns werden die alten Maschinen erklärt, mit denen früher das Zuckerrohr verarbeitet wurde. Die Rum-Destillerie war früher eine Zuckerfabrik.

Ela kontolliert ob alles gut geölt ist :-))

 Erst als sich die Produktion von Rohrzucker nicht mehr lohnte, stellte man auf Rum um. Eine gute Entscheidung. Den notwendigen Zucker produzierte man selbstverständlich selber und hinzu kamen Gerätschaften zur Rum Herstellung. Die Führung geht zunächst weiter durch den alten Teil der Anlage. Wir sehen alte Dampfmaschinen und kommen schließlich in den heutigen Fabrikteil, in dem der Rum Destillationsprozess aus Zuckerrohr, Sirup und Melasse durchgeführt wird.

Destillationsprozess in  Clarks Court Rum Distillery

 

 

Die Tour dauert knapp eine halbe Stunde und endet dort wo sie begonnen hat, im Shop. Hier befindet sich auch eine Probierbar, an der wir von dem netten Angestellten der uns durch die Destillerie geführt nun nach Herzenslust probieren dürfen. Noch eine Sorte und noch eine Sorte…. :-) Halt stopp, wir wollen ja noch was von Grenada mitbekommen.

 

Rumprobe - nicht schlecht das Zeug...

 

 

 

 

 

 

Nun beginnt der gemütliche Teil der Grenada Tour, die Strandpause. Grenada hat eine große Zahl attraktive Strände und der 3 km lange Grand Anse Beach gilt sogar als einer der schönsten Strände weltweit.
 

Grand Anse Beach - Grenada

 

Grand Anse Beach - Grenada

 

Er liegt südlich von St. George und wir auch als Ausflug auf der Mein Schiff 2 angeboten. Auch privat ist er mit dem Wassertaxi ab St. George gut zu erreichen. Es gibt hier jede Menge Wassersportangebote. Wie fast überall in der Karibik, sind alle Strände auf Grenada frei zugänglich. Alex hält in einer Parkbucht über dem Grand Anse Beach und fragt uns ob wir zu diesem Strand möchten. Er würde uns den Morne Rouge Beach in der gleichnamigen Bucht empfehlen. Der ist genauso schön, aber kleiner und ruhiger als der Grand Anse Beach. Nun wenn er das sagt glauben wir ihm mal.

 

 

Morne Rouge Beach - Grenada

Ela am Morne Rouge Beach - GrenadaDer Morne Rouge Beach ist wirklich hübsch. Hier gibt es nur eine Bar und keine Wassersportangebote. Für uns der ideale Platz, um ein wenig zu entspannen und die Sonne zu genießen. Ein paar blaue Mein Schiff Handtücher entdecken wir auch hier, aber nur sehr wenige. Wir haben uns mit Alex auf 1,5 Stunden Badepause geeinigt und die Zeit vergeht schnell, wie der komplette Tag mit K&J Tours.

Morne Rouge Beach - Grenada

 

 

 

 

Alex fährt uns zurück nach St. George wo die Tour endet. Unterwegs halten wir noch einmal an einem Aussichtspunkt auf den inneren Hafen von St. George. K&J  Tours war eine gute Wahl. Alex war sehr nett, hat viel erklärt und den Ablauf der Tour konnten wir flexibel anpassen. Wir haben nichts zu meckern.

 

Blick auf den inneren Hafen von St. George

Ab in die Inselhauptstadt St. George …

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