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Sossusvlei
Höhepunkt der Namib-Wüste im Namib-Naukluft Park

Abzweig ins SossusvleiDie Wüste Namib hat eine Ausdehnung von 2000km, von Angola bis ins südliche Namibia. Ein Teil von ihr ist in Namib-Naukluft-Park unter Schutz gestellt. Offiziell ist der Namib-Naukluft Park seit 2009 in den Namib–Skeleton Coast National Park integriert worden. Es handelt sich dabei um einen Zusammenschluss des Namib-Naukluft-Nationalpark, Sperrgebiet-Nationalpark, Dorob-Nationalpark und dem Fish River Canyon National Park. Später soll auch noch der Etosha National Park dazukommen. Zu sehen ist von dem Zusammenschluss noch nicht viel.
Namib-Naukluft Park SchildDer Namib-Naukluft-Park ist mit 49768 qkm einer der größten National Parks in Afrika. Der Namib-Naukluft-Park wurde bereits 1907 von den deutschen Kolonialherren gegründet. Sein damaliger Name war Naturschutzgebiet Nr. 3. Seinen heutigen Namen bekam er von den Südafrikanern verpasst. Nach und nach wurden immer mehr Gebiete der Wüste-Namib unter Schutz gestellt und heute nimmt der Namib-Naukluft-Park ein 300km langes Gebiet zwischen Swakopmund und Lüderitz ein, das sich 150km von der Küste ins Inland hinein zieht.
Sesriem Camp - SossusvleiDer größte Teil des Namib-Naukluft-Park ist für Besucher nicht zugänglich. Nur die Teile des Kuiseb Canyons, die Naukluft Berge und eben die Dünenlandschaft rund um das Sossusvlei sind für Touristen, die im Besitz eines Permits sind, freigegeben. Das Permit für das Sossusvlei bekommt man im Sesriem Camp, wo am Sesriem Gate auch der Namib-Naukluft-Park beginnt.

Straße ins Sossusvlei

 

 

 

Düne 45, dazu später mehr...

 

 

 

 

Von hieraus ist das Sossusvlei noch etwa 65 Kilometer entfernt. Die ersten 60 Kilometer bis zum Parkplatz am Sossusvlei führt eine asphaltierte Straße mitten durch die spektakuläre Dünenlandschaft. Auch hier gibt es immer wieder tolle Fotospots zu bestaunen und man könnte an jeder  Düne anhalten. Wir entschieden uns ohne Stopp bis zum Sossusvlei durchzufahren und uns dort zunächst alles in Ruhe anzusehen. Danach würden wir ja sehen wie viel Zeit für Stopps auf dem Rückweg bis zum Einbruch der Dunkelheit noch ist.

Parkplatz am SossusvleiWobei ich eine Grundsatzfrage schon vorweggenommen habe. Das Sossusvlei bei Sonnenauf-oder Sonnenuntergang?
Klar ist, dass man das Sossusvlei beim weichen Licht der tief stehenden Sonne am frühen Morgen oder späten Nachmittag besuchen sollte. Das Licht ist weicher und die Dünen sehen viel besser aus.

Tiefsandpiste ins Sossusvlei

 

 

 

 

Aber so einfach ist das gar nicht, denn morgens kommt man erst nach Sonnenaufgang in den Namib-Naukluft-Park und abends muss man den Park vor Sonnenuntergang wieder verlassen haben.

 

Auch den springböcken ist es noch zu heißDas führt dazu, dass die meisten Touristen in der Nähe des Sesriem Gates in einer Lodge oder im Sesriem Camp übernachten und sich vor Sonnenaufgang mit ihrem Auto ans Tor stellen. Das führt früh morgens zu langen Schlangen vor dem Eingangstor zum Namib-Naukluft-Park. Wenn das Tor dann öffnet kommt es zur Hetzjagd in Richtung Sossusvlei. Am Parkplatz des Sosusvlei wollen alle den ersten Shuttle bekommen und auf den Dünen treffen sich dann alle wieder.

Düne unterwegs ins Sossusvlei

 

 

Mag sein das ich die Situation etwas dramatisch dargestellt habe, aber im Prinzip ist das so. Deshalb haben wir uns für den Besuch am späten Nachmittag entschieden und hoffen das Sossusvlei mehr oder weniger für uns zu haben. Am Parkplatz des Sossusvlei angekommen scheint sich das zu Bewahrheiten. Es befindet sich kein weiteres Fahrzeug am Parkplatz und die Fahrer der Shuttle schlafen im Schatten. Die Jungs verdienen ihr Geld sozusagen im Schlaf. Na das wollen wir mal ändern, die Herren sollen mal was tun für ihr Geld. Die letzten 4 Kilometer vom Parkplatz zum Sossusvlei sind extrem tiefsandig und man kann sie nur mit 4x4 bewältigen. Wir haben zwar einen 4x4, entscheiden uns aber trotzdem für die Fahrt mit dem Shuttle. Das bisschen Kohle ist gut angelegt. Mächtig durchgeschüttelt kommen wir zusammen mit einem weiteren Pärchen, das kurz nach uns den Parkplatz erreicht hat, am Sossusvlei an. Sonst ist niemand hier, die Idee am späten Nachmittag hier herzukommen war schon mal richtig.
Rauf auf die Düne Big Daddy im SossusvleiDer Blick von hier ist schon mal ganz nett, aber wir wollen uns einen Überblick über die Dünenlandschaft und das Vlei verschaffen, also nehmen wir sofort den Aufstieg auf die 300m – 350m hohe Düne "Big Daddy" in Angriff. Zuerst ist der Aufstieg noch leicht, aber später, als die Düne steiler wird hat man das Gefühl man macht einen Schritt vor und rutscht zwei Schritte wieder runter.  Die Dünen am Sossusvlei sollen die höchsten Dünen der Welt sein. Sahara-Kenner behaupten zwar dort gebe es höhere, aber egal, in einer Sache sind sich alle einig: Die Dünen am Sossusvlei sind die schönsten Dünen der Welt.

 

Ela und Holger auf Big Daddy - Sossusvlei

Wer die Düne nicht ganz hinauf gehen möchte, der geht soweit er kann, aber Sossusvlei ohne Aufstieg auf eine Düne geht gar nicht. Auch unterwegs vom Dünenkamm der "Big Daddy" hat man wirklich einen tollen Blick auf die Dünenlandschaft am Sossusvlei.

Sossusvlei - Namib-Wüste

Das letzte Stück vom Aufstieg ...Hier zeigt sich ganz deutlich, dass die Wüste alles andere als nur eine Aneinanderreihung von Sandhaufen ist. Die Namib wird von vielen Flusstälern durchzogen, die aber sehr selten Wasser führen und wenn, dann erreicht kaum ein Fluss das Meer. Fast alle versickern irgendwo zwischen den Dünen. So auch der Tsauchab, die hohen Dünen rund um das Sossusvlei versperren dem Tsauchab den Weg zum Meer.

Das Sossusvlei

 

 

 

Das war vermutlich nicht immer so. Einst floss der Tsauchab von den Naukluft-Bergen durch den Sesriem Canyon, schlängelte sich durch die Dünen der Namib zum Meer. Aber durch den Wind verändern sich die Dünen ständig. Sie wandern bis zu 10 Meter im Jahr.

Das Sossusvlei von dichtem

 

 

So kam es, dass die Dünen dem Fluss den Weg versperrten und der Tsauchab nicht mehr weiter fließen konnte. Es bildete sich ein See am Fuße der heutigen "Big Daddy" Düne. Da der Tsauchab auch damals nicht häufig Wasser führte, trocknete der See zwischendurch immer wieder aus, so dass sich mit der Zeit eine rissige, trockene Oberfläche aus Salz und Lehm bildete. Die "Pfanne" des Sossusvlei war entstanden.

 

Sossusvlei - Wüste Namib  - Panorama

Sossusvlei im Namib-Naukluft Park


Der Gipfel von Big Daddy im SossusvleiDer Name Sossusvlei kommt aus der Sprache der Nama und beschreibt den Ort. "Sossus" bedeutet übersetzt “blinder Fluss” und "Vlei" steht für "Salz-Lehm-Pfanne". Wie so oft eine sehr pragmatische Namensgebung. So verhält es sich übrigens auch mit der Namib. Namib heißt "leerer Ort". Nun kann man so sagen, oder auch nicht wenn man, wie wir, vom Kamm der Düne auf das Sossusvlei blickt. NiICHTS sieht dann doch völlig anders aus.

Holger auf der Big Daddy Düne

 

 

Die Dünen schimmern in vielen verschiedenen Farben, was an dem buntem Quarzsand liegt aus dem sie bestehen. Je älter der Sand ist, desto dunkler der Rotton der Düne. Das farbliche Gegenstück bieten die bis zu 16m hohen Kameldornbäume, die das Sossusvlei mit grünem Kontrast "versorgen." Aber wie können sich bei so wenig Wasser im Jahr Bäume halten? Kameldornbäume sind sehr widerstandsfähig, ihre langen, verzweigten Wurzeln erreichen tatsächlich das Grundwasser. 

Sossusvlei - Wüste Namib

 

 

Heutzutage führt der Tsauchab etwa alle 10 Jahre mal so viel Wasser, dass die Salzpfanne am Sossusvlei gefüllt wird. Durch den harten Lehmboden kann das Wasser nicht so schnell versickern und es bietet sich für ca. vier Wochen ein bizarres Schauspiel.  2011 waren die Niederschläge so heftig, dass das Sossusvlei für einige Zeit geschlossen werde musste.

 


Rückweg von der Big Daddy

Unten wartet schon der ShuttleVom Kamm der "Big Daddy" Düne können wir auch noch andere Höhepunkte des Namib-Naukluft-Park ausfindig machen. So befinden sich in der Nähe des Sossusvlei noch ein paar andere Salzpfannen, die durchaus einen Besuch wert sind. Rechts vom Sossusvlei liegt das Nara Vlei.

Aufsitzten und Rückfahrt zum Parkplat

 

 

 

 

Es wird wenig besucht und falls die Dünen des Sossusvlei wirklich mal hoffnungslos überlaufen sind, könnte das Nara Vlei eine Alternative sein. Das Dead Vlei liegt 6km vom Sossusvlei entfernt. Der Shuttle, der uns zum Sossusvlei gebracht hat, hält auch am Parkplatz des Dead Vlei. Die parkenden Autos in 6km Entfernung, können wir von der Düne gut erkennen. Das Dead Vlei ist bestimmt auch sehr schön anzusehen, denn hier bieten abgestorbene Kameldornbäume einen tollen Kontrast zu den Dünen. Im Dead Vlei endete einst der Tsauchab Fluss, bevor er sich einen anderen Weg in Richtung Meer suchte. Aber wie ja oben beschrieben, kam er nur 6km weiter bis zum Sossusvlei. Dem heutigem Endpunkt des Tsauchab Flusses. Aber wer weiß was passiert, wenn sich die Dünen weiter verschieben.
Oryx-Antilopen in SossusvleiAm 4x4 Parkplatz beginnt ein gut gekennzeichneter Weg zum Hidden Vlei. Auch dort bieten tote Bäume einen schönen Kontrast zu den Dünen. Das Hidden Vlei wird sehr wenig besucht, da vom Parkplatz fast alle Besucher so schnell wie möglich ins Sossusvlei wollen. So wie wir auch…
Nach vielen Fotos machen wir uns so langsam auf den Weg nach unten. Auf dem Rückweg ist von Anstrengung keine Spur mehr, locker rutschen wir die Dünen herunter. Unten angekommen steht unser Shuttle schon bereit. Also aufsitzen und Abfahrt. Aber weit kommen wir nicht, denn vor der nächsten Düne stehen, sehr fotogen, diese zwei Oryx-Antilopen. Nett von dem Wappentier Namibias. :-)) Die Oryx-Antilopen können perfekt mit der Hitze umgehen. Sie benötigen selbst bei 45 Grad bis zu acht Stunden kein Wasser. Dazu erhöhen Oryx-Antilopen ihre Körpertemperatur auf bis zu 45 Grad. Auch Springböcke und Strauße sehen wir auf der Rückfahrt zum Parkplatz.

Auf der nächsten Seite ein weiteres Highlight, Düne 45…

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