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  Die Panorama-Route ist eine der schönsten Landschaftsstrecken in Südafrika. Wir kommen von Johannesburg nach Lydenburg, das in einem Tal liegt und als Beginn der Panoramaroute gilt. Lydenburg ist wunderschön mit lilafarbenden Jacaranda Bäume geschmückt. So sieht es wirklich aus. Die blühenden Jacaranda Bäume sehen wirklich so aus, als wenn sich Lydenburg herausgeputzt hat. In Lydenburg biegen wir in Richtung Osten auf die R37 ab. Kurz hinter dem Ort beginnt die Panorama-Route.
Was übrigens auch der Fall ist wenn man Lydenburg auf der R36 in nördlicher Richtung verlässt. Die Panoramaroute führt wie eine Acht zwischen Lydenburg, Sabie, Pilgrim's Rest, Blyde River Canyon und dem Strijdom Tunnel auf der R36, R37, R532, R533, R534 durch das Highveld von Mpumalanga. Gleich zu Beginn steht ein echter Leckerbissen auf dem Programm. Auf einer Länge von 46km windet sich der Long Tom Pass durch die nördlichen Drakensberge.
 Die Strecke wurde 1870 gebaut und ist mit 2150m Südafrikas höchste Passstraße. Die Strecke bietet tolle Ausblicke, bis zu 1000m geht der Blick in die Tiefe. Ähhh könnte gehen. Ihr seht das Problem schon. Der gar nicht so seltene Nebel hat sich breit gemacht und wir sehen rein gar nichts. Schade eigentlich. Schilder mit der Aufschrift „The Staircase" weisen auf ein besonders steiles Stück hin. Mag alles sein, aber im Nebel wirkt das halt nicht.
Beinahe wären wir sogar an der namensgebenden Long Tom Kanone vorbei gefahren. Diese 155mm Kanone setzten die Buren im zweiten Burenkrieg gegen die Engländer ein. Hier wurden die Kanonen zum letzten Mal im Burenkrieg eingesetzt. Der Nebel war so dicht, dass ich das Schild gar nicht wahrgenommen habe und nur aus dem Augenwinkel noch die Kanone gesehen habe. Hier kauern sich Souvenirverkäufer unter Planen und warten auf die wenigen Kunden, die hier heute anhalten. Es gibt die üblichen Souvenirs handgeschnitzte Löwen, Elefanten und Giraffen in allen Größen. Wer sich so ein Souvenir mit nach Hause nehmen will sollte an der Panorama-Route zuschlagen. Die Qualität und die Preise sind unschlagbar. Außerdem bleibt das Geld direkt beim "Erzeuger". Hinter der Passhöhe verliert die Straße auf nur 8km 1100 Höhenmeter und kurz danach sind wir in Sabie.
 Wo wir in Sabie übernachtet haben, habe ich ja bereits beschrieben. Nach einer kurzen Pause machen wir uns auf den Weg nach Pilgrim's Rest, dem Ort in dem der Goldrausch in Südafrika seinen Lauf nahm. Der jahrelang erfolglose Goldgräber Alec Patterson entdeckte 1873 die ersten Goldklumpen. Nachdem er 4 Wochen für sich geschürft hatte, kam William Trafford in das Tal. Der konnte sein Glück leider nicht für sich behalten und sehr schnell sprach sich der Goldfund herum. Der Goldrausch begann. In kürzester Zeit entstanden in Pilgrim's Rest 18 Bars, 21 Geschäfte, drei Bä¬ckereien und zwei Banken.
Die Menschen kamen von überall her und jeder wollte ein Claim um Gold zu schürfen. Nachdem 20 Millionen Pfund Sterling aus der Erde geholt wurden versiegten 1972 die Quellen. Seit 1974 steht der Ort unter Denkmalschutz und ist somit zu einem Touristenmagneten geworden. Wer mehr von Pilgrim's Rest Geschichte wissen möchte, der schaut auf der Homepage des Ortes.
Wir parken direkt in der Main Road und bummeln an den alten Häusern entlang. Das größte Gebäude der Stadt ist das Royal Hotel. Hierbei handelt es sich nicht etwa um ein Museum, sondern um ein reguläres Hotel mit 42 Zimmern.
 Natürlich ist hier alles auf den Goldrausch ausgelegt, man kommt hier dem Thema sehr nahe. Aber aus meiner Sicht nur was für echte Fans. Das alte Zeitungsgebäude der "Pilgrim's & Sabie News" ist aus dem Ende des 19. Jahrhunderts. Im Januar 1874 erschien hier die erste Zeitung, die treffender Weise "Gold News" hieß. Ab 1910 wurde daraus dann die „Pilgrim's and Sabie News". Heute befindet sich in dem Gebäude ein Museum der Zeitung. Der alte Laden Drezden & Company General Store ist heute ebenfalls ein Museum und es sieht hier noch aus wie vor 100 Jahren.
Es sieht aus als könnte man direkt einkaufen gehen. Dagegen dürften sowohl der Royal Liquor Store, als auch Mrs Mac's General Store eher durch den Touristenzuspruch entstanden sein. In Pilgrim's Rest ist nicht immer auf den ersten Blick zu erkennen, ob es sich bei dem Gebäude um die echte Geschichte des Ortes handelt oder um Touristenabzocke. Dazu müsste man tiefer in die Materie einsteigen. Wollten wir aber gar nicht. Insgesamt kann man in Pilgrim's Rest sicher mal für eine halbe Stunde anhalten, aber zu den Highlights unserer Rundreise zählt der Ort sicher nicht.
 Am besten hat mir die Tankstelle gefallen. So eine alte mechanische Zapfsäule habe ich noch nie gesehen. Außerdem war der Tankwart bestimmt auch ein ehemaliger Goldschürfer. Zumindest hatte er genug Gold im Mund. :-))
Nachdem wir unseren Rundgang beendet hatten und uns unserem Auto näherten sahen wir schon von weitem das unser Auto glänzt. Ah die berühmt berüchtigten Autowäscher haben zugeschlagen. :-)) Neben dem Auto steht ein Schild mit Preisen, für die man auch in Deutschland sein Auto waschen lassen kann. Die Autowäscher kommen direkt auf uns zu und fordern "ihr" Geld. Das die Jungs an vielen touristischen Orten lauern ist ja bekannt.
 Wenn man dann sein Auto abstellt soll man unbedingt sagen, dass das Auto nicht gewaschen werden soll. Aber in unserem Fall war weit und breit niemand zu sehen als wir unser Auto abstellten. Nichts dagegen das sich die Einheimischen auf diesem Wege Geld verdienen, besser als stehlen, aber in diesem Fall hat mich die Art und Weise einfach abgestoßen. Als ich die Hälfte des Preises angeboten habe, was immer noch viel zu viel war, sagten sie diese Summe würde ihren Preis kaputt machen. Nun gut dann gibt es eben gar nichts. Tut mir leid, aber wenn sich alle Touristen immer nur mit diesen Methoden abzocken lassen, dann werden die Jungs immer dreister. Ich weiß, für diese Zeilen werde ich wieder viele Mails bekommen.
 Von Pilgrim's Rest geht es zurück auf die R532 bis Graskop. Gleich hinter Graskop beginnt mit dem Blyde River Canyon das absolute Highlight der Panorama-Route. Der Canyon ist so schön, dass ich ihm eine Extraseite gewidmet habe. Auch den Wasserfällen an der Panoramaroute habe eine extra Seite gegönnt.
Den nördlichen Abschluss der Panorama-Route bildet Strijdom Tunnel auf 1850m. Kurz davor passieren wir den Abel Erasmus-Pass, der auf etwa 2000m einen herrlichen Blick ins Lowveld bietet. Hinter dem Tunnel geht es zügig hinab auf 600m. Diesen Pass gibt es erst seit 1959. Uns führt er zur Makalali Privat Game Reserve.
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