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 Der Tafelberg thront als markantes Wahrzeichen über Kapstadt. Den Tafelberg verbindet man mit Kapstadt wie die Golden Gate Bridge mit San Francisco, den Zuckerhut mit Rio de Janeiro, den Eifelturm mit Paris… Er ist der Inbegriff von Kapstadt.
 Wir erreichen den Tafelberg von unserem Guesthouse Camps Bay Ridge in wenigen Minuten. Von unserem Zimmer konnten wir sogar vorher schauen ob die Gondel zur Bergstation überhaupt fährt, denn das ist leider keine Selbstverständlichkeit. Nebel und Wind verhindern den Betrieb der Gondel oftmals. Aber dazu später mehr.
Die Zufahrt zur Talstation der Gondel befindet sich an der Tafelberg Road, die von der Kloof Nek Road abzweigt. Die Kloof Nek Road verbindet die Waterfront mit Camps Bay, auch wenn sich ihr Name zwischendurch ändert. An der Seilbahnstation angekommen stehen wir vor der Herausforderung der Parkplatzsuche. Aber wie überall in Südafrika findet man auch hier die typischen Parkplatzeinweiser, die uns gleich zeigen, dass weiter hinten an der Tafelberg Rd noch Parkplätze zur Verfügung stehen. Nachdem wir einen Parkplatz gefunden haben genießen wir schon mal den Blick von der Tafelberg Rd auf Kapstadt.
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 Sollte die Seilbahn einmal nicht fahren, solltet ihr trotzdem die Tafelberg Rd hoch fahren und euch die Stadt von hier anschauen, denn die Perspektive ist eine ganz andere, als wenn man Kapstadt nur vom Signal Hill betrachtet. Aber zum Glück fährt die Seilbahn und eine Schlange ist weder am Schalter noch an der Gondel vorhanden. Also rauf auf den Tafelberg. Die heutige Seilbahn ist seit 1998 in Betrieb. Die alte hatte kleine, viereckige Kabinen, die nur wenige Passagiere transportieren konnten.
Die aktuelle Seilbahn kann pro Gondel 64 Personen transportieren und überwindet die 700 Höhenmeter in sieben Minuten. Mit ihren zwei Gondeln können 900 Passagiere in der Stunde den Tafelberg hinauf befördert werden. Für den Betreiber " Table Mountain Aerial Cableway" ein lukratives Geschäft. Wenn ihr Preise und Öffnungszeiten erfahren möchtet, folgt dem Link auf die Homepage der Table Mountain Aerial Cableway.
 Als wir die Gondel betreten drängen sich alle an die zwei geöffneten Fenster, um möglichst gut und ohne Spiegelungen fotografieren zu können. Wir hingegen suchen uns einen Platz irgendwo außen, wo wir ohne Gedränge stehen können, wohl wissend, dass der Blick durch geöffnete Fenster gleich nicht mehr viel wert sein wird. :-)
Die Gondel setzt sich in Bewegung und langsam, aber stetig beginnt der Fussboden sich zu drehen. Während der Fahrt nach oben dreht sich der Boden genau um 360°, so dass jeder Fahrgast an jedem der offenen Fenster je einmal vorbei kommt. Wenn man Pech hat, schaut man gerade an die Felswand wenn das Fenster an einem vorbeizieht, aber das kann man etwas steuern, indem man beim Start einen Standort zwischen den beiden offenen Fenstern wählt.
Oben angekommen sind wir überrascht wie warm es ist. Wir hatten mit deutlich tieferen Temperaturen gerechnet, immerhin hat der Tafelberg eine Höhe von 1086m. Wir gehen zunächst an die Westseite und schauen hinab auf Camps Bay und versuchen unser Guesthouse ausfindig zu machen. Gar nicht so einfach, aber nach einigem Suchen gelingt es uns doch.
 Normalerweise überlegen wir uns ja schon im Vorfeld zu welcher Tageszeit wir uns die einzelnen Highlights ansehen, aber beim Tafelberg gibt es eine andere, eindeutige Regelung. Sobald der Tafelberg wolkenfrei und es nicht allzu windig ist, solltet ihr sofort rauf auf den Tafelberg.
Das Ganze verhält sich wie bei der Golden Gate Bridge in San Francisco. Es gibt genug Leute die schon mehrfach in Kapstadt waren, aber noch nie den Tafelberg betreten konnten, weil die Seilbahn wegen Wind oder Nebel nicht in Betrieb war. Die Wolken ziehen sehr schnell über den Berg und dann breitet der Tafelberg sein Tischtuch aus. Aber dazu später mehr.
Unsere Tafelbergtour begann kurz nach dem Mittag, die Zeit, die Fotografen eigentlich meiden, denn zu der Zeit ist das Licht viel zu hart. Aber beim Blick von oben auf eine Stadt herab, gibt es einen großen Vorteil der für die Mittagszeit spricht, es gibt zu keiner Zeit Gegenlicht. Das weiche Licht der Abendstunden ist natürlich viel schöner, aber eine Seite liegt halt immer im Gegenlicht.
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Wir sind inzwischen um die Seilbahnstation herum gegangen und schauen hinab auf das Panorama von Kapstadt. Unser Blick geht zunächst nach links und fällt auf Robben Island, das Stadion, Signal Hill und Lion’s Head. Der Lion's Head ist 669m hoch und ragt von Signal Hill aus in die Höhe. Wer den Lion's Head erklimmen möchte muss dabei 350 Höhenmeter erklimmen. Es handelt sich eher um eine Wanderung, als um einen Aufstieg, allerdings müssen auch ein paar Metallleitern erklommen werden. Mit ca. 3 Stunden Wanderzeit müsst ihr rechnen.
Geradeaus sehen wir das Häusermeer von Kapstadt. Wir versuchen hier besonders markante Gebäude ausfindig zu machen. Gar nicht so einfach, aber letzten Endes finden wir doch das Castle of Good Hope und die City Hall. Der Hafen und die Waterfront bilden dann den markanten Abschluss zum Meer hin. Auf der rechten Seite ist der 1002m hohe Devils Peak als Abschluss des Tafelbergs Plateau zu sehen. Der Devils Peak kann von erfahrenen Kletterern auch erklommen werden.
 
Der Tafelberg, auf dem wir gerade stehen, ist ein Überbleibsel eines Sandsteinmassivs, dass früher die gesamte False Bay und Cape Flats bedeckte. Wie so oft bei Sandsteinformationen, machten sich die üblichen Verdächtigen, Eis, Wind und Regen über die weicheren Schichten her und trugen weite Teile des Massivs ab.
Bevor die Portugiesen den Berg 1503 in Tafelberg umbenannten, hieß er bei den Ureinwohnern Hoeri.
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 Mehr Geschichte erspare ich euch und nehme euch stattdessen mit auf den Rundgang über den Tafelberg. Es gibt 3 verschieden lange Rundgänge über den Tafelberg. Die Kürzeste heißt Dassie (Klippschliefer) Walk und ist mit 15 Minuten veranschlagt. Der mittlere Weg Agama (Agame) Walk dauert 30 Minuten und die große Schleife, der Klipspringer (Klippenspringer) Walk 45 Minuten. Wir wollen den Tafelberg genau erkunden und entscheiden uns daher für den längsten Weg über das gesamte Plateau.
Da wir etwas Durst verspüren holen wir uns zunächst aus dem Selbstbedienungsrestaurant etwas zu trinken und setzen uns draußen auf die Bänke. Neben dem Selbstbedienungsrestaurant gibt es hier oben auch noch ein Bedienungsrestaurant. Das kann man auch für bis zu 100 Gäste komplett buchen und hier Geburtstag, Hochzeit oder eine Firmenfeier abhalten. Dann wird auch die Seilbahn außerhalb der Betriebsstunden wieder eingeschaltet.
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Wir haben von unserer Bank einen tollen Blick auf die südliche Kaphalbinsel, auf die 12 Apostel und die Atlantikküste entlang. Hier kann man es wirklich aushalten. Am Ende der Aussichtsterrasse befindet sich eine Gruppe Kletterer. Diese Wahnsinnigen seilen sich von hier oben ab. Ob die nicht wissen, dass es eine Seilbahn gibt? :-)) Nein das sieht schon ganz nett aus was die da machen. Wenn man weiß wie es geht, macht das bestimmt Spaß.
Ob diese Klettergruppe einen der über 300 Wanderwege genutzt hat, die es offiziell gibt, kann ich natürlich nicht sagen, aber diese reichen von relativ leichten Aufstiegen bis hin zu eben diesen "Wege" mit Seil und Haken. Über feste Schuhe, wetterfeste Kleidung, Sonnenschutz und genug zu Trinken muss man eigentlich gar nicht reden, dass sollte selbstverständlich sein.
 Besonders tückisch ist das Wetter. Es kann sich innerhalb von wenigen Minuten dramatisch ändern. In kürzester Zeit schwankt das Wetter dann von schön warm, zu eisig kalt. Teilweise wird es auch innerhalb von Minuten so nebelig, das man die Hand vor Augen nicht mehr sehen kann. Immer wieder müssen Wanderer von der Bergrettung geborgen werden. Es gab auch schon knapp 100 tote Wanderer zu beklagen. Der Tafelberg ist also trotz seiner nur 1086 Meter Höhe nicht ungefährlich. Wer auf Nummer sicher gehen will, schließt sich vielleicht lieber einer geführten Tour eines Veranstalters an.
Wer die 700 Höhenmeter lieber alleine überwinden möchte, dem habe ich hier drei der bekanntesten Wege, mit verschiedenen Schwierigkeitsstufen, aufgelistet:
1.Der relativ leichte, 7 Kilometer lange, Pipe Track beginnt am Beginn der Kloof-Nek Rd und folge den Namensgebenden Wasserrohren.
2.Der schwere Maclear’s Beacon Trail beginnt 2 km östlich der Talstation an der Tafelberg Road. Er führt teilweise über recht steile Abschnitte.
3.Noch mal deutlich schwerer ist der Skeleton Gorge Trail. Er führt teilweise über Holzplanken und Holzleitern und ist deshalb nur bei absoluter Trockenheit zu empfehlen. Der Startpunkt ist bei den Kirstenbosch National Botanical Gardens.
 Die Pause ist zu Ende, es geht weiter. Der Weg führt zunächst auf der südlichen Seite auf dem Plateau entlang. Unser Blick geht noch eine Weile die Südküste entlang, bevor wir auf dem eigentlichen Felsmassiv ankommen. Hier geht dann das Tafelbergfeeling ein wenig verloren, da es keinen Ausblick mehr gibt. Der Weg ist uneben, denn das Wetter setzt dem Plateau ständig zu.
Ups, was zuckt denn da im Busch? Zisch, oh eine Schlange. Etwa 70cm lang und gar nicht mal so ungefährlich wie wir später herausfinden. Überhaupt gibt es doch eine recht ausgeprägte Flora und Fauna auf dem Tafelberg. Neben Schlangen gibt es kleine Antilopen, Paviane, Murmeltiere, Klippschliefer, Luchse und Adler. Außerdem eine Vielzahl von Vogelarten. Es gibt auch über 1.400 verschiedene Pflanzenarten auf dem Tafelberg. Allerdings sind die meisten nicht besonders hoch. Wind und Wetter setzen den Pflanzen gehörig zu.
Während die Aussichtspunkte um die Seilbahnstation und den kurzen Weg herum alle eingezäunt sind, ist von Sicherheitsabsperrungen im hinteren Bereich der langen Runde nichts zu sehen. Also immer schön vorsichtig und nie zu dicht an den Rand treten. Die Steine sind ganz schön brüchig und die Aufwinde und Windböen sind ganz schön tückisch. Wie gefährlich die Windböen sind spüren wir auf den Aussichtsplattformen, die ein wenig über den Tafelbergrand hinausragen. Dort spürt man die Kraft der Aufwinde sehr deutlich.
 Am östlichsten Punkt des Plateaus zeigt uns der Tafelberg nun wie es ist, wenn er sein berühmtes Tischtuch ausbreitet. Wir erleben ein irres Naturschauspiel. Als wir an der östlichen Plateaukante ankommen beginnt sich eine dünne Wolkenschicht, die aus der False Bay heran getrieben wird, an der Plateaukante hinauf zu kämpfen.
Das geschieht so: Der warme Sommerwind, der so genannte "South Easter" ist schuld. Er strömt von der False Bay in die Stadt und um über den Tafelberg zu kommen müssen die Luftmassen aufsteigen, kühlen ab und bilden somit Wolken. So entsteht das Tischtuch. Von der Stadt aus betrachtet, sieht es wirklich so aus, als wenn der Berg mit deinem Tischtuch abgedeckt wurde.
Inzwischen haben die Wolken das Plateau erklommen und werden vom kräftigen Wind über das Plateau getrieben. Die Wolken folgen als Windfahne dem Plateau des Tafelbergs. Wow das geht wirklich schnell und es kühl sich enorm schnell ab. Nun möchte ich wirklich auf keinen Fall unterwegs sein, um zu Fuß den Tafelberg zu erklimmen.
Wir schauen uns das Schauspiel noch eine Weile an, bevor wir uns auf den Weg zur Seilbahnstation machen. Nicht das die Bahn noch ihren Betrieb einstellt während wir noch oben sind. An der Station sind die Wolken noch nicht angekommen, der Wind hat wieder etwas nachgelassen und ein Teil der Wolken verdampft wieder. Egal, wir haben den Tafelberg in vollen Zügen genossen und fahren mit der Seilbahn hinab zu Talstation.
Zum Schluss noch ein Video von unserem Tafelberg Rundgang
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